Twitter-Nutzer unter der Lupe

Forscher am MIT untersuchen den Einfluss, den einzelne User des Kurznachrichtendienstes auf ihr Netzwerk haben.

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Manchmal ist es ganz einfach, vorherzusagen, welche Botschaften sich bei Twitter in Windeseile verbreiten werden: Da muss man nur den US-Abgeordneten Anthony Weiner fragen, der, nachdem er unschickliche Fotos seiner Person aus Versehen an sein Netzwerk geschickt hatte, nun kurz vor dem Rücktritt steht.

Forscher am Laboratory for Information and Decision Systems (LIDS) des MIT testen jetzt neue Algorithmen, mit deren Hilfe sich herausfinden lässt, welche Nutzer des Kurznachrichtendienst das Zeug haben, Informationen besonders schnell und weitläufig zu verbreiten – und um welche Themen es dabei geht, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Informationen verteilen sich normalerweise zwischen Twitter-Nutzern über sogenannte Retweets, bei denen eine Nachricht wiederholt wird. Um einflussreiche User zu finden, deren Posts mit hoher Wahrscheinlichkeit weitergereicht werden, untersuchten die Forscher verschiedene Themenbereiche per Netzwerkanalyse. Die Identifizierung einflussreicher Twitter-Nutzer könnte dann beispielsweise Werbetreibenden helfen, Informationen über ihre Produkte schneller zu verbreiten.

Die Bestimmung des Einflusses eines Twitter-Nutzers ist allerdings nicht besonders einfach: Es reicht nicht, die Anzahl der Follower (Freunde) zu messen. Wichtiger ist die Aufmerksamkeit, die einzelne Posts erzielen und wie stark diese diskutiert werden – und die Frage, ob solche Konversationen dann auch andere Nutzergruppen erreichen.

Nachdem die LIDS-Forscher mit ihrem Algorithmus besonders erfolgreiche Twitterer aufgespürt hatten, bauten die Forscher aus den Prinzipien eine experimentelle Suchmaschine namens Trumor. Nutzer geben hier zunächst ein Thema vor und werden dann zu Posts geleitet, die in nächster Zeit populär werden könnten. Das System kann außerdem bedeutende Nutzer für bestimmte Themenbereiche ermitteln, was laut Zaman zufolge bereits erfolgreich funktioniert.

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(bsc)