AMD stellt schnellere Athlons und neue Chipsatz-Namen vor [Update]

Zwei Tage vor dem jährlichen "Analyst Day" bringt AMD zwei neue Versionen des Athlon 64 X2 heraus und benennt zwei ATI-CrossFire-Chipsätze um.

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In der AMD-Preisliste sind zwei neue Ausführungen des Dual-Core-Prozessors Athlon 64 X2 mit den QuantiSpeed-Nummern 5400+ und 5600+ aufgetaucht; mit 1000-Stück-OEM-Listenpreisen von 485 und 505 US-Dollar ordnen sie sich zwischen dem Athlon 64 X2 5200+ (403 US-Dollar) und dem Athlon 64 FX-62 (713 US-Dollar) ein. Zeitgleich hat AMD die ehemals unter den Namen ATI CrossFire Xpress 3200 und ATI CrossFire Xpress 1600 eingeführten Chipsätze für AM2-Mainboards umbenannt in AMD 580X CrossFire beziehungsweise AMD 480X CrossFire. Die Chipsatz-Baureihe Radeon Xpress 1100 mit integriertem Grafikprozessor behält hingegen ihren Namen, vor allem sollen anscheinend alle Chipsätze für Intel-Prozessoren weiterhin unter der Marke ATI laufen. Offenbar bleibt der auch die Southbridge-Bezeichung ATI SB600 (zunächst?) erhalten. Wann der schon länger erwartete grafikfähige Mainboard- und Notebook-Chipsatz RS690 erscheint, bleibt indes weiterhin offen.

Die AMD-Neuerungen kommen zwei Tage vor dem 2006 Analyst Day, auf dem das AMD-Management sicherlich bohrende Fragen zur Konkurrenzsituation im Markt der x86-Prozessoren beantworten muss.

Bis auf die Taktfrequenzen hat die AMD-Webseite über die neuen Athlon-64-X2-Versionen noch nichts beziehungsweise nur Verwirrendes verraten. Die Produktbeschreibung in der AMD-Preisliste erwähnt "Dedicated 1MB L2-Cache" beziehungsweise "Dedicated 512K L2-Cache", was nicht konsistent ist mit den Angaben zu anderen CPU-Versionen aus dieser Preisliste. In der Online-Vergleichstabelle erscheinen die neuen Prozessoren (übrigens ebenso wie der problemlos erhältliche Athlon 64 X2 3600+) nicht. Ob die Prozessorversionen 5600+ und 5400+ nun 65- oder 90-Nanometer-Kerne enthalten, ist noch offen.

[Update:] Sowohl der 5600+ als auch der 5400+ arbeiten mit 2,8 GHz Taktfrequenz; der Athlon 64 X2 5600+ bietet nach Angaben von AMD 2 x 1 MByte L2-Cache, der Athlon 64 X2 5400+ enthält 2 x 512 KByte L2-Cache.

Die Preisstaffelung der Athlon-64-Doppelkernprozessoren wirkt mittlerweile unverständlich: Für einen einzelnen Athlon 64 X2 5200+ im AM2-Gehäuse verlangt AMD 403 US-Dollar, ein Paar Athlon 64 FX-70 in LGA-1207-Bauform (für die hierzulande bisher nicht erhältlichen Quad-FX-Boards) soll hingegen bei gleicher Taktfrequenz und Cache-Ausstattung lediglich 599 US-Dollar kosten, also gut 300 US-Dollar pro Stück; noch ungünstiger fällt der Vergleich von Athlon 64 FX-62 (einzeln 713 US-Dollar) und Athlon 64 FX-72 (Paar 799 US-Dollar) aus. Im Vergleich zum Gamer-Prozessor FX-62 (mit frei veränderlichem Multiplikator) ist auch der eigentlich für Ein-Sockel-Workstations oder -Server gedachte Opteron 1220SE bei gleicher Taktfrequenz und Cache-Kapazität mit 611 US-Dollar Listenpreis deutlich billiger.

Leider hat es AMD auch noch nicht geschafft, die öffentlichen technischen Datenblätter der Athlon-64-Prozessoren auf den aktuellen Stand zu bringen; insbesondere das "AMD Athlon 64 Processor Power and Thermal Data Sheet" (PDF-Dokument Nr. 30430) ist immer noch lediglich in der Revision 3.51 von Ende März zu haben und lässt die Daten der aktuellen AM2-Prozessoren vermissen. (ciw)