Forscher benchmarken Phase-Change-Medium

Wissenschaftler an der University of California in San Diego haben Onyx, den Prototyp eines Phasenwechsel-Speichers, gegen eine reguläre SSD antreten lassen.

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Forscher an der University of California in San Diego (UCSD) haben ein Labormodell eines Phasenwechsel-Speichermediums entwickelt, das bereits jetzt konventionelle Flash-Medien überholen kann. Der Prototyp, den die UCSD-Forscher Onyx getauft haben, ist das erste Gerät, dessen Phasenwechsel-Speicher in Festplattenkonfiguration öffentlich gebenchmarkt wurde, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Verschiedene Firmen arbeiten an Phase-Change-Chips, doch Informationen zu tatsächlichen Produkten fehlen bislang.

"Die Technik ist noch nicht ganz für die Massenproduktion geeignet und entwickelt sich weiter, aber so dürften Solid-State-Laufwerke in den nächsten Jahren wohl aussehen", ist sich Steve Swanson sicher, der zusammen mit einem kleinen Team das Onyx-System entwickelte. Noch ist die Kapazität eher gering: 8 Gigabyte testeten die Forscher. Der Prototyp trat gegen eine High-End-Flash-SSD mit 80 Gigabyte an, die im Servermarkt eingesetzt wird.

Beim Schreiben kleiner Datenmengen in Kilobyte-Größe überholte Onyx das kommerzielle System gut sichtbar: 70 bis 120 Prozent schneller war es. Gleichzeitig verursachte das Phasenwechsel-Medium deutlich weniger Prozessorlast. Auch der Lesetest erwies sich als wesentlich schneller, egal bei welcher Blockgröße. Swanson glaubt, dass die Technik sich etwa gut im Serverbereich für Web-2.0-Anwendungen eignet, wo große Datenmengen auf kleine Lese- und Schreiboperationen treffen. Noch gibt es allerdings Probleme beim Schreiben großer Datenmengen: Hier unterlag Onyx der konventionellen High-End-Flash-SSD.

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(bsc)