Bericht: Auch Apple und Intel wollen auf Nortel-Patente bieten

Der bisher einzige bekannte Bieter Google bekommt zur Auktion um die Nortel-Patente laut "Wall Street Journal" starke Rivalen. Außer Apple und Intel soll auch der Netzwerk-Ausrüster Ericsson interessiert sein.

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Von
  • dpa

Das Patent-Arsenal des gescheiterten Telekom-Ausrüsters Nortel zieht laut einem Zeitungsbericht auch Apple und den weltgrößten Chipkonzern Intel als Bieter an. Auch der Netzwerk-Ausrüster Ericsson sei für die Auktion zugelassen worden, schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen. Damit bekäme der einzige bisher bekannte Bieter Google starke Rivalen.

Das Nortel-Paket gilt als eine Schatztruhe. Bei den rund 6000 Patenten und Patentanträgen geht es um wichtige Technik für Mobilfunk und WLAN, aber auch für Internet-Suche oder Online-Netzwerke. Einige Patente betreffen auch den nächsten schnellen Datenfunk-Standard LTE.

Google ist außerordentlich an den Patenten interessiert. Sein Mobilfunk-Betriebssystem Android steht aktuell im Visier vieler Patentklagen. Und das Nortel-Paket könnte Google helfen, Verhandlungsmasse aufzubauen. Der Internet-Konzern gab schon frühzeitig ein Gebot von 900 Millionen Dollar ab und setzte damit die Planke für mögliche weitere Bieter.

Das Google-Gebot hat laut Medienberichten bereits grünes Licht vom US-Justizministerium bekommen, das für die wettbewerbsrechtliche Prüfung zuständig ist. Zugleich soll sich bereits eine Branchenfront gegen einen Verkauf an Google gebildet haben. Microsoft, Nokia, Hewlett-Packard sowie die amerikanischen Telekom-Konzerne AT&T und Verizon brachten demnach Einwände vor.

Auch Finanzinvestoren könnten Berichten zufolge in den Ring steigen, um mit den Patenten Technologiekonzerne zur Kasse zu bitten. Dem Wall Street Journal zufolge wurde aber auch die Firma RPX als Bieter zugelassen, die im Auftrag anderer Patente aufkauft, um genau ein solches Szenario zu verhindern.

Nortel verschob die Auktion der Patente aus der Insolvenzmasse zuletzt um eine Woche auf den 27. Juni – weil das Interesse an dem Paket so groß ist. (anw)