Intel und geheimnisvoller Unbekannter dürfen auf Nortel-Patente bieten

Kurz bevor die Auktion der Patente der insolventen Firma Nortel beginnt, hat die US-Kartellaufsicht Intel und einem weiteren Unternehmen das Bieten gestattet. Wer hinter dieser Firma steckt, ist bislang unklar.

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Von
  • Christian Kirsch

In einem jetzt veröffentlichten Dokument erlaubt die US-Kartellbehörde FTC (Federal Trade Commission) dem Halbleiterhersteller Intel, sich an der Auktion um die rund 6000 Patente des insolventen Netzwerkausrüster Nortel zu beteiligten. Um die gleichzeitige Zulassung des bis dato unbekannten Unternehmens "Rockstar Bidco LP" ranken sich inzwischen zahlreiche Gerüchte.

Der Namensteil "Bidco" deutet darauf hin, dass es sich um eine nur für diese Auktion gegründete Firma handeln könnte: "the bid" ist ein Gebot, "to bid" heißt "bieten"; "LP" könnte für "Limited Partnership" stehen. Die US-Mobilfunkfirmen Sprint und Airgate Wireless waren mit dem gemeinsamen Unternehmen "SVC BidCo L.P." als Bieter in einer Frequenzauktion erfolgreich.

Unter dem Label Rockstar Games produziert der Spielehersteller Take-Two Interactive unter anderem "Grand Theft Auto". Rockstar Games hat Fragen zu einer möglichen Beteiligung an Rockstar Bidco LP bislang nicht beantwortet, schreibt der kanadische Ottawa Citizen. In einem Blog-Beitrag spekuliert die auf geistiges Eigentum spezialisierte Firma IPva, dass hinter dem geheimnisvollen Unternehmen Intellectual Ventures stecken könnte. Gründer und Leiter dieser Firma, die sich mit Erfindungen beschäftigt, ist der ehemalige Microsoft-CTO Nathan Myhrvold.

Google könnte die Nortel-Patente für 900 Millionen US-Dollar kaufen, wenn in der am 27. Juni stattfindenden Auktion kein höheres Gebot abgegeben wird. Unklar ist allerdings, ob die Rechte nur als Gesamtpaket oder auch in kleineren Einheiten abgegeben werden sollen. Bislang steht Apple als weiterer Teilnehmer fest, IPva nennt als mögliche zusätzliche Bieter den Netzwerkausrüster Ericsson, den BlackBerry-Hersteller RIM, den chinesischen Telekomausrüster ZTE "oder ein chinesisches Konsortium" und die auf Patentstreitigkeiten spezialiserte RPX. Die Verkäufer haben bis zu fünf Tage Zeit, über die Annahme der abgegebenen Gebote zu entscheiden. (ck)