Ausblick auf die Weiterentwicklung des Linux-Desktops

Die OSDL veranstalteten ein drittes Entwicklertreffen zum Thema Linux-Desktop. Eine verbesserte Hardware-Unterstützung und vereinheitlichte Schnittstellen stehen nach wie vor im Vordergrund.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Unter dem Dach der Open Source Development Labs (OSDL) fand vergangene Woche das dritte Desktop Architecture Meeting statt. In der Veranstaltung ging es um die technische Weiterentwicklung von Linux auf dem Desktop, vor allem im Hinblick auf Standardisierung. Mehr als 40 Entwickler von Unternehmen wie Red Hat, Novell, Xandros, Nokia, HP, Intel und AMD tauschten sich in Portland, Oregon aus. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich als PDF-Datei im Veranstaltungswiki.

Unvermindert hohe Priorität hat für sowohl Entwickler als auch Distributoren und Softwareanbieter die Verbesserung der Hardware-Unterstützung unter Linux. Hardwarehersteller tun sich nach wie vor schwer mit dem Schreiben von Linux-Treibern. Nicht nur die Frage "Open Source oder proprietär" spielt dabei eine Rolle. Problematisch sind darüber hinaus die Vielzahl an Kernelversionen und Distributionen und die unterschiedlichen Paketmanagementsysteme.

Um Audio- und Multimedia zu vereinheitlichen, wollen die Entwickler sich auf ein einziges, robustes API einigen, das die Vielzahl an bestehenden Schnittstellen ersetzen soll. Ein Treffen im kommenden Früjahr soll ALSA-, OSS-, Framework- und Anwendungsentwickler zusammenbringen um die Pläne zu konkretisieren.

Um einen Standarddialog für das Drucken unter Linux kümmert sich Portland. Dieses Projekt der Freedesktop-Initiative will einheitliche Programmierschnittstellen für Standard-Funktionen wie Drucken, das Öffen von Dateien und URLs oder das Anlegen von Startmenü-Einträgen in Linux-Anwendungen schaffen. Im Oktober veröffentlichte Freedesktop.org eine erste Version der Desktop-Tools xdg-utils. Portland 1.1 ist für April 2007 geplant. In Release 2.0 soll der vereinheitlichte Druck-Dialog Einzug halten.

Fortschritte macht auch das D-Bus-Projekt. Hierbei handelt es sich um einen generischen IPC-Mechanismus für die Kommunikation von Desktop-Programmen untereinander und mit dem Betriebssystem-Kernel. Auch von dieser Kommunikationsschnittstelle, die immer mehr Linux-Anwendungen benutzen, erschien diesen Herbst eine erste stabile Version.

Der Artikel Linux-Desktop aus einem Guss auf heise open beleuchtet die Herausforderungen für Anwendungsentwickler unter Linux und aktuelle Lösungsansätze.

Ebenso auf heise open: Die Open Source Development Labs (OSDL), eine Beschreibung der Arbeit und Ziele dieser Organisation. (akl)