Space Shuttle startet zum letzten Mal

Am Freitagabend mitteleuropäischer Zeit geht in Cape Canaveral die Ära der NASA-Raumfähren zu Ende.

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Am heutigen Freitag soll in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida der letzte Start eines Space Shuttle stattfinden. Sollte alles gutgehen – zuletzt war von Meteorologen Sturm angesagt – endet mit Abheben der Raumfähre Atlantis gegen 17 Uhr 26 mitteleuropäischer Zeit eine Ära. Technology Review widmet sich anlässlich der letzten Shuttle-Starts in einem aktuellen Feature der Entwicklungsgeschichte der Raumfähre, die ihre guten Momente, aber auch deutliche Schattenseiten hatte. Verfasst hat den Text der Weltraumexperte John Logsdon, emeritierter Professor am Space Policy Institute der George Washington University.

Mehr als 30 Jahre lang brachte das Shuttle Astronauten in den Orbit, der 135. Start wird erneut eine Mission der Atlantis zur Internationalen Raumstation ISS sein. Bis zu 750.000 Besucher werden an der "Space Coast" in Florida erwartet, um die Raumfähre zu verabschieden.12 Tage bleibt sie dann im All, um die ISS zu versorgen. Nach dem äußerst kostspieligen Apollo-Programm schien ein vergleichsweise billiges Transportsystem für Mensch und Fracht lange Zeit der Schlüssel zur künftigen US-Raumfahrt. Unter der Annahme, dass die USA ihre Führungsrolle im All behalten wollten, galt es in den 70er-Jahren als sinnvoll, ein neues Raumfahrzeug zu entwickeln. Ein Fehler war dabei aber, glaubt Logsdon, sich auf das spezielle Space-Shuttle-Konzept einzulassen und das bemannte Raumfahrtprogramm der folgenden Jahre darauf aufzubauen,

Denn das Space Shuttle war viel, viel teurer, als anfänglich erwartet. 1972 bezifferte der damalige NASA-Administrator James Fletcher vor dem US-Kongress die Entwicklungskosten mit 5,15 Milliarden Dollar, die späteren Betriebskosten mit 10,5 Millionen Dollar pro Flug. Die NASA überschritt die angepeilten Entwicklungskosten zwar nur knapp. Die Betriebskosten hoben jedoch ab: Sie lagen mindestens 20 Mal höher als veranschlagt. Nun wird die amerikanische Raumfahrt vorerst ohne eigenes Astronautentransportmittel dastehen – und für Flüge zur ISS auf russische Kapazitäten setzen, bis neue Ideen umgesetzt sind.

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(bsc)