JBoss 7 mit besserer Speicherausnutzung und kürzerer Startzeit

Die neue Version des Java-Anwendungsservers ist dank modularerer Architektur in der Standardkonfiguration deutlich schlanker und schneller. Es fehlt allerdings immer noch die Zertifizierung für Java EE 6.

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Von
  • Alexander Neumann

Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Erscheinen von JBoss 6 hat Red Hat die Version 7 des Java-Anwendungsservers veröffentlicht. Der Hersteller des Open-Source-Produkts stellt beim neuen Release Verbesserungen in den Bereichen Speicherausnutzung, Deployment und deutlich kürzere Startzeiten der Standardkonfiguration heraus. Diese kommen über eine modularere Architektur zustande. Darüber hinaus ist er für das parallel zur Java Enterprise Edition 6 (Java EE) entwickelte "Web Profile" zertifiziert. Dieses fasst nur die Techniken zusammen, die in einer typischen Java-Webanwendung zum Einsatz kommen. Die eigentliche Zertifizierung für Java EE 6 steht auch für die neue JBoss-Version noch aus, dürfte aber nicht mehr allzu lange dauern.

In der Standardkonfiguration kommt der JBoss 7 offenbar deutlich schneller zum Laufen als die Vorgängerversion und die derzeit aktuelle kommerzielle Variante.er

(Bild: Red Hat)

Neue Funktionen sind darüber hinaus die Unterstützung der im JSR 299 spezifizierten Java Context and Dependency Injection (CDI), das JBoss-Projekt Arquillian zum Testen unter anderem auch von Dependency Injection sowie ein neues, modular angelegtes Service-Container- und Domain-Modell, das den Mikrocontainer aus JBoss 5 und 6 ersetzt. Das Domain-Modell und neue Management-APIs sollen einen leistungsfähigen, automatisierten von Servern und Clustern ermöglichen. Für die Anwendungsentwicklung mit den neuen und gewohnten Features bietet sich das daraufhin angepasste JBoss Developer Studio an, das sich in die Eclipse-Entwicklungsumgebung integriert sowie bei der Entwicklung mit CDI, Hibernate, REST- und Webservices hilft.

Auf JBoss 7 wird Red Hats für Anfang 2012 angekündigte JBoss Enterprise Application Platform  6 , Red Hats kommerzielle Distributierung des Anwendungsservers, aufbauen. Für die nahe Zukunft, nämlich Ende Juli, ist die Integration des Anwendungsservers in Red Hats im Mai angekündigte Platform as a Service (PaaS) OpenShift geplant.

Auswirkungen auf die Zukunft hat auch, dass mit JBoss 7 die Releasezyklen zwischen der Open-Source-Variante und dem kommerziellen Angebot geändert wurden. Es ist zukünftig zu erwarten, dass wie beim Sprung von JBoss 6 auf JBoss 7, die parallel entwickelt wurden, in kurzen Abständen neue Versionen erscheinen werden, während die Enterprise Application Platform bei Version 6 bleibt. Letztere ist mit siebenjährigem Support ausgestattet und wird ohne Versionssprung regelmäßig um neue Features der Community-Version angereichert.

Die Releasezyklen von Community Edition und Enterprise Application Platform werden entkoppelt.

(Bild: Red Hat)

Siehe dazu auch:

  • JBoss im heise Software-Verzeichnis

(ane)