SCO vs. Linux: Die Zeit läuft SCO davon

Bis Mitte Februar soll die Phase der Beweiserhebung im Gerichtsverfahren IBM gegen SCO abgeschlossen sein.

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Von
  • Detlef Borchers

Mit dem neuen Jahr kommt neuer Schwung in die juristische Auseinandersetzung zwischen der SCO Group und IBM um die Frage, ob IBM bei der Förderung von Linux möglicherweise Rechte von SCO verletzt hat. Bis Mitte Februar soll die Phase der Beweiserhebung abgeschlossen sein. Aus diesem Grunde hat SCO einen neuen Antrag eingereicht, nach dem IBM-Chef Sam Palmisano eine Aussage leisten soll. Da Palmisano als IBM-Manager kaum nach dem immer noch gesuchten SCO-Code befragt werden kann, wirkt die Eingabe wie der letzte Versuch, noch eine Fristverlängerung bei der Beweisaufnahme zu erreichen.

Abseits des Prozesses freut sich SCO im monatlich erscheinenden Rundschreiben an seine Partner, in der Google-Statistik des abgelaufenen Jahres die meist gesuchte Firma gewesen zu sein. Als Erklärung für das gestiegene öffentliche Interesse an SCO wird das 25-jährige Jubiläum von Unix (in der Jahreszählung von SCO) genannt, nicht die anhaltende Prozessserie gegen IBM, Novell und andere Firmen.

Dabei laufen die Geschäfte nicht unbedingt gut. Bereits kurz vor Weihnachten zeichnete sich ab, dass allein die Behauptung von SCO, mit einer Antidot-Lizenz für Linux auf der sicheren Seite zu sein, kein erfolgreicher Geschäftszweig geworden ist. Mit dieser Rechtslizenz für Linux-Anwärter erzielte SCO im letzten Quartal nur 120.000 Dollar Einnahmen. Einer der Käufer einer solchen Lizenz, der Webhoster EV1Servers.net, hat nun das Hosting des Fedora Forums übernommen. Headsurfer Robert Marsh von EV1Servers.net erklärte, dass Fedora Linux eine Sache sei, die zu unterstützen wert ist. Linux-Anhänger werten das Hosting als wieder gewonnenes Vertrauen in die künftige Linux-Entwicklung.

Zu den Entwicklungen im Streit zwischen SCO, IBM und der Open-Source-Gemeinde siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (tol)