Microsoft veröffentlicht zweite Beta der Vista-Programmierschnittstelle WinFX

Die Beta 2 eignet sich nur fĂĽr den Einsatz in "sauberen Testumgebungen". Vom Produkteinsatz raten die Redmonder ab.

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Von
  • Oliver Lau

Microsoft hat die zweite Beta des Software Developer Kit (SDK) für die WinFX-Programmierschnittstelle des Windows-XP-Nachfolgers Vista (ehemals Longhorn) herausgebracht. Die Beta 2 umfasst die WinFX-Dokumentation, Programmierbeispiele sowie Compiler und andere Entwicklungswerkzeuge. Ergänzend dazu sind Entwicklungswerkzeuge für Visual Studio 2005 – auch für die kostenlosen Express-Ausgaben – erhältlich.

Zum Ausprobieren und Experimentieren benötigen Entwickler zusätzlich die WinFX-Runtime, die Microsoft ebenfalls veröffentlicht hat. SDK und Laufzeitumgebung funktionieren sowohl mit der aktuellen Beta von Windows Vista als auch mit Windows XP (mit Service Pack 2) und Server 2003. Microsoft weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den Beta-Versionen um Vorschauen handelt und nicht um fertige Produkte. Vom Einsatz in einer Produktivumgebung raten die Redmonder dringend ab. Beide Produkte sind als so genanntes Web Setup erhältlich, das nur die benötigten Komponenten von den Microsoft-Servern nachlädt. Vor dem Einspielen sollte man alle bisherigen Avalon-, Indigo- und WinFX-Installationen von der Festplatte entfernen.

Kernkomponenten von WinFX sind zwei ursprünglich als Avalon und Indigo bezeichnete Frameworks. Avalon, das seit geraumer Zeit unter Windows Presentation Foundation (WPF) firmiert, heißt die Programmierschnittstelle für die Anwendungsentwicklung, die GUI, Dokumente und multimediale Inhalte über ein einheitliches API zugänglich macht. Unter Indigo (Windows Communications Foundation) versteht Microsoft ein Modell zur Programmierung so genannter serviceorientierter Applikationen (SOA). Damit sind verteilte Umgebungen gemeint, in denen Anwendungen ihre Dienste über asynchrone Kommunikationsschnittstellen bereitstellen. Die Windows Communications Foundation (WCF) erweitert das .NET-Framework 2.0 um transaktionsorientierte Services (System.Transaction) und bringt bestehende Microsoft-Techniken wie ASMX (Web-Services), .NET-Remoting und System.Messaging unter die Haube der einheitlichen Laufzeitumgebung Common Language Runtime (CLR). (ola)