Microsoft will mit neuer Strategie beim Mittelstand punkten

Auf dem Business Summit 2005 in Redmond kündigte der Softwarehersteller am Mittwoch unter anderem eine neuartige Softwarelösung für Server in kleinen und mittleren Betrieben an.

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  • dpa

Microsoft will mit einer neuen Strategie im Markt von Unternehmenssoftware für den Mittelstand Boden gegen große Konkurrenten wie SAP und Oracle gutmachen. Auf dem Business Summit 2005 in Redmond kündigte der Softwarehersteller am Mittwoch unter anderem eine neuartige Softwarelösung für Server in kleinen und mittleren Betrieben an. Microsoft wolle eine Software-Generation liefern, die in der gleichen Weise aufgebaut sei, wie mittelständische Firmen wirklich arbeiten, sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer.

Ein zentraler Baustein der neuen Strategie sei eine neue Produktlinie von Anwendungen unter dem Namen "Microsoft Dynamics". Unter dem Codenamen Centro soll eine neue Server-Infrastruktur zum Beispiel exakt auf die Bedürfnisse klassischer Mittelstandsbetriebe zugeschnitten sein.

"Meist sind in den Unternehmen nur ein bis zwei Personen für die Server-Infrastruktur und gleichzeitig auch noch für Desktops, Faxgeräte und ziemlich alles, was einen Stecker besitzt, zuständig", sagte Microsoft-Manager Steven VanRoekel. Centro soll die IT-Verantwortlichen durch die Integration aller nötigen Komponenten entlasten. Das Paket verknüpfe zum Beispiel mehrere Technologien wie Windows Server Longhorn sowie E-Mail, Sicherheits- und Management-Software.

Mittelständische Unternehmen stünden heute oft vor ähnlichen Anforderungen wie Großunternehmen, sagte Ballmer. "Bei Microsoft sind wir der Auffassung, dass Mitarbeiter die wichtigsten Faktoren für Stärkung und Wachstum eines Unternehmens sind." Gemeinsam mit Partnern entwickelt Microsoft deshalb Technologielösungen, "die die Effizienz dieser Mitarbeiter fördern und damit den Geschäftserfolg von mittelständischen Unternehmen weltweit steigern".

Betriebswirtschaftliche Unternehmenssoftware sei heute oft viel zu komplex, sagte Microsofts Chief Software Architect Bill Gates. Die neue Software-Strategie des Unternehmens ziele deshalb darauf ab, die einzelnen Anwendungen deutlich besser auf die jeweiligen Aufgabenbereiche der Mitarbeiter zuzuschneiden.

Der Konkurrenzkampf im Markt für Unternehmenssoftware ist in den vergangenen zwei Jahren immer schärfer geworden, da der Bedarf in großen Unternehmen vielfach gedeckt ist. Nach zum Teil spektakulären Übernahmen etwa von PeopleSoft durch Oracle versuchen die Rivalen auf dem Markt nun das lukrative Geschäft mit dem Mittelstand aufzubauen. Microsoft hatte sich mit Unternehmenssoftware zuletzt, ebenfalls mit einer Reihe von Übernahmen kleinerer Firmen, gegen die "Platzhirsche" SAP und Oracle Marktanteile verschaffen können. (dpa) / (anw)