24-jähriger Massen-Spammer zahlt eine Million US-Dollar Strafe

Microsoft hatte den jungen US-Amerikaner verklagt, weil er im Jahr 2004 bis zu 25 Millionen Spam-Mails pro Tag verschickt hatte. Jetzt muss der Uni-Absolvent sein 430.000-Dollar-Haus und einen Luxuswagen verkaufen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Ein 24-jähriger US-Amerikaner hat sich mit Microsoft in einem vom Software-Multi angestrengten Gerichtsverfahren wegen massenhafter Versendung unerwünschter Werbe-E-Mails auf eine Strafzahlung von einer Million US-Dollar geeinigt. Das Unternehmen hatte ebenso wie der texanische Justizminister Klage unter Berufung auf den Controlling the Assault of Non-Solicited Pornography and Marketing Act of 2003 (CAN-SPAM) gegen Ryan Pitylak eingereicht, weil dieser im Jahr 2004 bis zu 25 Millionen Spam-Mails pro Tag verschickt hatte. Die Spam-Beobachter von SpamHaus.org führten Pitylak in der Hochphase seiner Aktivitäten auf Rang vier der schlimmsten Spammer weltweit.

Gemeinsam mit einem Partner hatte Pitylak ein Geflecht von mehr als 200 Scheinfirmen aufgebaut, um über vermeintlich seriöse Firmen-Domains die Spam-Filter von Providern und Unternehmen zu durchdringen. Für Dritte warben sie in den Mails für Hypotheken-Refinanzierungen, Auto-Haftpflichtversicherungen oder auch Schuldnerberatungen. Für jeden erfolgreich vermittelten Kontakt sollen sie zwischen drei und sieben US-Dollar kassiert haben. Wieviel die beiden mit ihren Spam-Mails insgesamt verdient haben, ist nicht bekannt. Pitylak, der die University of Texas im Mai mit einem Bachelor in Wirtschaft und Philosophie verlassen hatte, soll aber ein Haus im Wert von 430.000 US-Dollar sowie einen Luxus-BMW besitzen.

Der 24-Jährige gibt an, er sei inzwischen zum Anti-Spammer konvertiert und unterstütze Unternehmen in ihrem Kampf gegen unerwünschte elektronische Werbebotschaften. Seinen Besitz müsse er nun veräußern, um die Strafe sowie anfallende Verfahrenskosten bezahlen zu können. Bestandteil der Vereinbarung mit Microsoft ist zudem das Versprechen, nie wieder unerwünschte kommerzielle Werbe-Mails zu versenden. In einer zweiten, vom Staat Texas angestrengten Klage in gleicher Sache wegen zusätzlicher Verstöße gegen texanische Anti-Spam- und Handelsgesetze, steht nach Angaben des Daily Texan vom heutigen Dienstag eine Entscheidung noch aus. (pmz)