Schlussverkauf bei ATI

Der kanadische Grafikchip-Entwickler schickt bekannte Chips der Oberklasse unter neuem Namen ins Rennen

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Von
  • Laurenz Weiner

Kurz vor der für Anfang Oktober erwarteten Vorstellung seines neuen Flaggschiffs R520 versucht ATI anscheinend, Restbestände seiner bisherigen Oberklasse-Chips abzubauen. Nach dem Erfolg des erst kürzlich vorgestellten Radeon X800 GT (R423/R480), der mit seinen acht Pixel-Pipelines direkt gegen den GeForce 6600 GT des Konkurrenten Nvidia in der Mittelklasse antritt, schieben ATI und Partner jetzt kostengünstige Oberklassevarianten für PCI Express nach.

Der Radeon X800 GTO arbeitet mit zwölf Pixel-Pipelines und 400 MHz. Die Kartenhersteller können über den 256-Bit-Speicherbus DDR-Speicher oder GDDR3-Speicher anbinden. Varianten mit 128 MByte DDR-Speicher arbeiten mit 350 MHz Speichertaktfrequenz und sollen für rund 200 Euro in den Handel kommen; die 256-MByte-DDR3-Versionen (210 bis 220 Euro) sind für 490 MHz Speichertakt vorgesehen.

Als Basis für den Neuling setzt ATI sowohl den R423 (vorgestellt als X800 XT) als auch die jüngeren R430 (X800 XL) und R480 (X850 XT) ein -- allesamt mit bis zu 16 aktiven Pixel-Pipelines und höheren Chip- und Speichertaktraten arbeitend als der GTO, was Overclocker-Herzen höher schlagen lassen dürfte.

Darüber hinaus kündigt ATI-Partner Sapphire eine spezielle Chip-Auslese namens Radeon X800 GTO² an, die ausschließlich auf dem R480 beruht. Der GTO² arbeitet zwar offiziell ebenfalls mit zwölf Pixel-Pipelines, soll aber ein vollwertiger X850 XT mit 16 funktionierenden Pipelines sein und problemlos dessen Taktfrequenzen von 520/540 MHz vertragen. Käufer einer GTO² werden noch nicht einmal auf ein Grafik-BIOS warten müssen, das die Taktraten heraufsetzt und die vier abgeschalteten Pipelines wieder aktiviert: Man kann es bereits inklusive Flash-Anleitung downloaden, etwa bei techpowerup.

Der angekündigte Preis von 240 Euro dürfte Spiele-Fans elektrisieren, da eine Grafikkarte mit originalem X850 XT und 256 MByte GDDR3-Speicher derzeit 350 bis 400 Euro kostet. Unmut könnte die GTO² allerdings bei Händlern auslösen, die jetzt möglicherweise auf teuer eingekauften X850-XT-Karten sitzen bleiben. (law)