Schnelle Flash-Disk als Festplattenersatz

SanDisk liefert ab sofort eine schnelle Solid State Disk mit 32 GByte an Notebook-Hersteller aus.

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Von
  • Boi Feddern

Nach Samsung bietet nun auch SanDisk eine Solid State Disk (SSD) mit 32 GByte an. Das NAND-Flash-Laufwerk im 1,8-Zoll-Format verfügt über eine ATA-kompatible Schnittstelle und speichert 32 GByte. Als maximale Transferraten nennt SanDisk Werte von 62 MByte/s beim Lesen und 35 MByte/s beim Schreiben von Daten. Damit wäre die SSD wesentlich schneller als heute erhältliche 1,8-Zoll-Notebook-Festplatten.

Die Leistungsaufnahme soll bei Aktivität lediglich 0,4 Watt betragen. Dank des Einsatzes des speziellen Flash-Dateisystems TrueFFS und Techniken zur Verteilung der Abnutzung der einzelnen Speicherzellen (Wear-Leveling) sichert SanDisk für seine SSD eine MTBF (Mean Time Between Failures) von zwei Millionen Stunden zu.

Da Solid State Disks völlig ohne mechanische Komponenten auskommen, besitzen sie noch einen anderen Vorteil gegenüber einer Festplatte, nämlich bei der mittleren Zugriffszeit. Um einen bestimmten Sektor zu lesen, muss eine Festplatte zunächst die Köpfe auf die richtige Spur bewegen und dabei deren mechanische Trägheit überwinden. Anschließend vergeht noch eine Latenzzeit, bis der gewünschte Sektor am Lesekopf vorbeikommt. Diese prinzipbedingte Schwäche weisen SSDs nicht auf. So spezifiziert SanDisk für seine SSDs eine mittlere Zugriffszeit von nur 0,12 ms.

Bei mobilen Festplatten liegen die mittleren Zugriffszeiten dagegen in der Praxis bei bis zu 15 ms. In den Datenblättern der Festplattenhersteller finden sich gewöhnlich etwas niedrigere Werte, weil dort oft nur die reine Positionierzeit der Köpfe angegeben wird und die Latenzzeit keine Berücksichtigung findet. Mit einem Festplattenbenchmark wie H2benchw (ZIP-Datei), der auch die Latenzzeit berücksichtigt, kann man die in der Praxis zu erwartenden Werte ermitteln.

Ein mit einer SSD ausgerüstetes Notebook ist derzeit allerdings noch ein teures Vergnügen. Laut SanDisk würde ein solches Gerät gegenüber einem Normalmodell mit einer herkömmlichen Festplatte einen Aufpreis von etwa 600 US-Dollar kosten.

Ein Ansatz, die Vor- und Nachteile von Flash-Speichern und Festplatten miteinander zu vereinen, sind daher Hybrid-Festplatten, die Samsung, Seagate und Hitachi dieses Jahr auf den Markt bringen möchten. Diese Unternehmen beteiligen sich auch an einer neu gegründeten Allianz, um die Verbreitung hybrider Festplatten zu fördern. (boi)