Nutzeroberfläche für den 100-Dollar-Laptop ist fertig

"Sugar" ist der Codename der Nutzeroberfläche, die Schulkinder in unterentwickelten Ländern intuitiv bedienen können sollen.

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Das OLPC-Projekt, das jedes Schulkind in unterentwickelten Ländern mit einem kostengünstigen Laptop ausstatten will (One Laptop per Child), hat die Nutzeroberfläche für seine Geräte vorgestellt. Die gemeinsam von Red Hat und Pentagram entwickelte Software mit dem Codenamen Sugar orientiere sich an den Bedürfnissen auch von jüngsten Schulkindern im Lernprozess einer Gruppe, heißt es in einer Mitteilung der Non-Profit-Organisation. Daher stehe der Austausch mit anderen Schülern und den Lehrern im Vordergrund.

Rund um die Arbeitsoberfläche, die hier "Neighborhood" genannt wird, befindet sich ein Rahmen mit anklickbaren Icons. Diese stehen links, oben und rechts für "Personen", "Orte" und "Dinge". Das untere Rahmenstück repräsentiere Elemente wie "Aktivitäten", "Einladungen" und "Benachrichtigungen". Bei der Entwicklung der Nutzeroberfläche haben die Entwickler nach eigenen Angaben bedacht, dass sie auch für Kinder überall auf der Welt in verschiedenen Altersklassen geeignet sein müsse, die nie zuvor mit Computern zu tun hatten. Sie müsse daher intuitiv zu bedienen sein, ohne die Erkundung und den Ausdruck der kindlichen Ideenwelt einzuschränken.

Das OLPC-Projekt teilt außerdem mit, dass sich der afrikanische Staat Ruanda nach einem Treffen seines Präsidenten Paul Kagame mit dem OLPC-Initiator Nicholas Negroponte bereit erklärt hat, innerhalb von fünf Jahren Schulkinder mit Laptops auszustatten. Ruanda erhalte einige Testgeräte und die Zusage, mit anderen Projektteilnehmerländern Erfahrungen austauschen zu können. Das Land verspricht sich, die Kinder mit den Laptops umfassender und kostengünstiger als mit herkömmlichen Schulbüchern ausbilden zu können.

Ende vorigen Jahres ging der OLPC in die Testphase. Das Projekt hofft laut aktuellen US-Medienberichten, im dritten Quartal dieses Jahres die Massenproduktion aufnehmen zu können. Neben Ruanda beteiligen sich bisher Argentinien, Brasilien, Libyen, Nigeria, Thailand und Uruguay.

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