Studie: Einwanderer leisten großen Beitrag zum Erfolg der US-Wirtschaft

An rund einem Viertel der Gründungen von Technologie-Firmen in den Jahren 1995 bis 2005 waren Einwanderer zumindest beteiligt, ergab eine Studie der Duke University.

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Rund ein Viertel der in den vergangenen zehn Jahren in den USA neu gegründeten Technologie-Unternehmen wurden von Einwanderern zumindest mitgegründet. Das hat eine Untersuchung der Duke University zu Durham (North Carolina) ergeben. Ein Team von 18 Studenten unter der Leitung von drei Hochschullehrern hat dafür telefonische Interviews mit 2050 Unternehmen geführt, die in den Jahren 1995 bis 2005 gegründet wurden, um unter anderem herauszufinden, welcher gebürtigen Nationalität der Chef oder der für Technologie verantwortliche Manager ist.

Die Unternehmen, an deren Gründung wenigstens ein Einwanderer beteiligt war, hätten im Jahr 2005 rund 52 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt und 450.000 Jobs geschaffen, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Der Anteil der Patentanmeldungen von Einwanderern, die zum Zeitpunkt der Anmeldung noch keine US-Bürger waren, ist von 7,3 Prozent im Jahr 1998 auf 24,2 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen.

Rund 26 Prozent der in den zehn Jahren in den USA als Firmengründer aktiven Einwanderer kamen aus Indien. Aus Großbritannien kamen 7,1 Prozent, 6,9 Prozent aus China und 5,8 Prozent aus Taiwan. Dabei zeigte sich eine ungleichmäßige Verteilung über die Bundesstaaten. So bevorzugten die Einwanderer vor allem Kalifornien und New Jersey, während die Bundesstaaten Washington und Ohio in der Statistik unterrepräsentiert seien. Auch zeigten sich Vorlieben unter den Nationalitäten. Beispielsweise haben 81 Prozent der von Einwanderern aus China und Taiwan gegründeten Unternehmen ihren Sitz in Kalifornien.

Im dortigen Silicon Valley wurden in den vergangenen zehn Jahren 52,4 Prozent der Unternehmen von Einwanderern zumindest mitgegründet. Der gesamtkalifornische Anteil der eingewanderten Firmengründer beträgt 38,8 Prozent. Ein Vergleich mit einer früheren Studie über das Techniktal ergab, dass der Anteil der chinesischen und indischen Firmengründer von 24 auf 28 Prozent angestiegen ist. Dabei hätten die Inder die Chinesen überholt.

Vivek Wadhwa, einer der Leiter der studentischen Forschergruppe – selbst Immigrant und Mitgründer zweier Technologie-Firmen –, sieht die Studie als einen Diskussionbeitrag zur gegenwärtig in den USA laufenden Debatte über die Einwanderungspolitik. Diese versteife sich zu sehr auf jene, die aus Lateinamerika stammten und die US-Grenze illegal übertreten. Die USA müssten sich darauf besinnen, gute Fachkräfte anzuziehen und zu assimilieren. Im Mai vorigen Jahres wurden dort die Regeln für die Erteilung von Visa für besonderes qualifizierte Fachkräfte gelockert. Der Verband Institute of Electrical and Electronics Engineers-USA (IEEE-USA) kritisierte an dem Visa-Programm, es untergrabe die Rechte US-amerikanischer Arbeitnehmer und begünstige die Ausbeutung von Zugewanderten. (anw)