Axel Springer profitiert vom Auslands- und Digitalgeschäft
Während der Umsatz in Deutschland mit Zeitungen und Zeitschriften zurückging, wuchs das Auslandsgeschäft und der Umsatz mit Werbung und digitalen Medien.
Die Expansion im Ausland und das Digitalgeschäft treiben das Wachstum des Medienhauses Axel Springer an. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 11,8 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Berlin berichtete (PDF-Datei). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 10,5 Prozent auf 288,7 Millionen Euro.
Das Umsatzplus bei den internationalen Printmedien betrug 53,4 Prozent und bei den digitalen Medien 30,3 Prozent. Die Online-Werbeerlöse lagen mit 357 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich über den Print-Werbeerlösen mit 3185 ]Millionen Euro. "Das ist ein Wendepunkt in der Struktur des Unternehmens", sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner.
Insgesamt trugen die digitalen und internationalen Medien in den ersten sechs Monaten bereits 38,8 Prozent zum Konzern-EBITDA bei – im Vorjahreszeitraum waren es 21,5 Prozent. Am Konzernumsatz hatten sie einen Anteil von 44,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 35,8 Prozent.
Die Prognose für das Gesamtjahr 2011 wurde bestätigt. Demnach sollen der Jahresumsatz im einstelligen Prozentbereich steigen. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnet der Vorstand im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Nach Unternehmensangaben werden die kostenpflichtigen Angebote von Axel Springer immer stärker genutzt. Gut eineinhalb Jahre nach dem Start verkaufe sich die digitale Ausgabe des Boulevardblatts "Bild" jeden Tag mehr als 108.000 Mal, bei der Zeitung Die Welt seien es knapp 17.000 tägliche verkaufte Ausgaben über alle Online-Plattformen.
Die gedruckte Ausgabe der "Bild" schrumpfte hingegen zum Juli gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf eine Auflage von 2,88 Millionen. Die Auflage der "Bild am Sonntag" ließ um 4,4 Prozent auf 1,5 Millionen nach und die der Welt um 2,2 Prozent auf 251.000. Die nationalen Zeitungen erwirtschafteten einen Umstz von 565,1 Millionen Euro, 3,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das EBITDA sank um 17,4 Prozent auf 128,5 Millionen Euro. Mit Zeitschriften wie Hörzu, TV Digital und Bild der Frau setzte Axel Springer im ersten Halbjahr 233,2 Millionen Euro um, 4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres; das EBITDA ließ um 4,4 Prozent auf 55,3 Millionen Euro nach. (mit Material von dpa) / (anw)