DRAM-Markt schrumpft leicht wegen fallender Speicherpreise

Die taiwanische Speicherchipbörse DRAMeXchange meldet 1,9 Prozent Umsatzrückgang und über 40 Prozent Samsung-Marktanteil.

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Trotz der zurzeit wieder sehr niedrigen Hauptspeicherpreise arbeiten viele Hersteller der dafür verwendeten (S)DRAM-Speicherchips noch profitabel, melden die Marktforscher der taiwanischen Speicherchipbörse DRAMeXchange.com. Nach deren Schätzungen konnte die Halbleitersparte von Samsung ihren Weltmarktanteil im zweiten Quartal 2011 auf über 40 Prozent des Umsatzes von insgesamt 8,147 Milliarden US-Dollar steigern. Der Umsatz des zweiten koreanischen DRAM-Riesen, Hynix, sackte zwar im Vergleich zum ersten Quartal um 2 Prozentpunkte ab, doch insgesamt landeten in Korea fast 66 Prozent aller weltweiten DRAM-Umsätze. Samsung und Hynix betreiben allerdings einige Chip-Fabs auch in den USA beziehungsweise in China.

Hersteller Umsatz Q2/11 Marktanteil Wachstum sequenziell
(Umsatz in Millionen US-Dollar)
Samsung 3373 41,4% 2,0%
Hynix 1860 22,8% -2,0%
Elpida 1174 14,4% 4,8%
Micron 883 10,8% -7,1%
Nanya 386 4,7% 9,7%
Winbond 162 2,0% 2,1%
ProMOS 103 1,3% -24,5%
Powerchip 21 0,3% -89,8%
Andere 185 2,3% 8,0%
Gesamtmarkt 8147 100,0% -1,9%

DRAMeXchange.com würzt seine Marktanalyse noch mit Hinweisen auf die Ursachen von Umsatzschwankungen, nennt allerdings leider keine Quellen. So soll Samsung beispielsweise von einem starken Zuwachs der Produkte aus der 35-Nanometer-Fertigung profitiert haben, während andererseits das US-Unternehmen Micron mit einer geringen Ausbeute beim neu eingeführten 42-nm-Prozess kämpfte. Dieser soll hingegen beim Micron-Fertigungspartner Nanya gute Ergebnisse geliefert haben.

Weil der taiwanische Hersteller Powerchip Speicherbauelemente nun vorwiegend für Elpida fertigt, sackte sein DRAM-Umsatz drastisch ab – den Powerchip-Ausstoß hat DRAMeXchange bereits bei Elpida mitgezählt. Elpida verkaufte im zweiten Quartal 2011 aber einen relativ hohen Anteil der Produktion auf dem Spotmarkt und war vom starken Preisverfall dort besonders betroffen: Anders als Samsung, Hynix, Micron und Winbond sowie die Elpida-Tochter Rexchip rutsche Elpida selbst daher in die roten Zahlen.

Für das dritte Quartal 2011 erwartet DRAMeXchange anhaltenden Preisverfall, was die DRAM-Hersteller zu einem noch rascheren Umstieg auf kleinere Fertigungsstrukturen und kompaktere Speicherzellen zwingt. Die Änderungen bei der Fertigung können aber ungeplante Rückgänge beim Ausstoß nach sich ziehen oder minderwertige Ware ergeben, die sich nur zu Billigpreisen auf dem Spotmarkt absetzen lässt.

Auch bei NAND-Flash-Speicher, den die meisten DRAM-Hersteller ebenfalls produzieren, sind die Preise kürzlich gesunken. (ciw)