MP3.com-Gründer kündigt Online-Musikshop ohne DRM an

Michael Robertson, Gründer und ehemaliger CEO von MP3.com, will mit einer neuen Firma zurück ins Musikgeschäft und das MP3-Format "zurück ins Rampenlicht" bringen.

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Michael Robertson, CEO der Softwarefirma Linspire sowie Gründer und ehemaliger CEO von MP3.com, hat die Eröffnung eines neuen Online-Musikdienstes angekündigt. Kommende Woche werde er auf dem Desktop Summit in San Diego seine neue Firma MP3tunes vorstellen. Diese werde MP3-Titel ohne Digital Rights Management zum Kauf anbieten. Außerdem werde das Unternehmen einen MP3-Player und passende Software auf den Markt bringen.

"Als ich mit MP3.com gestartet bin, war 'MP3' eine Abkürzung, mit der nur Experten etwas anfangen konnten", resümiert der um öffentlichkeitswirksame Auftritte nur selten verlegene Robertson. Bereits im Jahr 2001 sah Robertson für portable MP3-Player eine große Zukunft. Nun seien einige "Marktkräfte" dabei, die Verbraucher von MP3 weg hin zu proprietären Formaten zu locken, die ihre Wahlfreiheit einschränken. Robertson wolle in das Musikgeschäft zurück, um MP3 wieder ins Rampenlicht zu bringen.

Robertson hatte MP3.com 1997 gegündet. Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben eine Million Songs von 250.000 Künstlern im Angebot. Das Unternehmen war in diverse juristische Streitigkeiten verstrickt; so musste es sich vor fünf Jahren mit einer Klage der Musikindustrie wegen angeblicher Copyright-Verletzung auseinandersetzen. 2001 kaufte Vivendi/Universal MP3.com, Universal beendete den eigenen Ausflug in die Welt der Online-Musikdienste aber Ende 2003. Robertson selbst suchte sich ein neues Betätigungsfeld, das er in seiner neuen Firma Lindows auch schnell fand. Nach längeren juristischen Auseinandersetzungen mit Microsoft wurde die Firma in Linspire umbenannt. (anw)