Gartner: Windows dominiert weiterhin den PC-Markt

Bis zum Jahresende soll Windows 7 auf 42 Prozent aller global genutzten Desktop- und Mobilrechner laufen. Unter den Konkurrenten legt bloß Mac OS deutlich zu – Linux, Chrome OS, Android oder WebOS traut Gartner höchstens Nischen zu.

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Laut den Marktforschern von Gartner werden im laufenden Jahr 94 Prozent aller weltweit verkauften Desktop-PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Windows 7 ausgeliefert. Deshalb werde die aktuelle Windows-Version ihre beliebten Vorgänger wie Windows XP auch bei der sogenannten installierten Basis überrunden und Ende 2011 auf 42 Prozent aller verwendeten PCs laufen. Dann sollen rund 635 Millionen Windows-7-Computer verkauft worden sein. Server und Tablets – letztere bezeichnet Gartner weiterhin als Media Tablets, sofern sie ein "Lightweight OS" wie iOS, Android oder WebOS nutzen – bleiben bei dieser Betrachtung außen vor.

Nur Apples Mac OS X traut Gartner zu, Microsoft Windows nennenswert Marktanteile abnehmen zu können. 2008 seien erst 3,3 Prozent aller Desktop- und Mobilrechner mit Mac OS X ausgeliefert worden, 2010 habe Apple mit MacBooks, iMacs, Mac Pro und Mac mini bei den Neuverkäufen bereits 4 Prozent Marktanteil ergattern können. Dieser soll 2011 auf 4,5 Prozent wachsen und bis 2015 auf 5,2 Prozent. Unter anderem positive Erfahrungen mit iOS-Geräten würden Kunden zu Mac-OS-Computern locken, allerdings vorwiegend in Industrieländern mit hoher Kaufkraft. Dort wiederum wächst der klassische PC-Markt langsamer als in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

Andere Betriebssysteme, meint Gartner, werden auch in den nächsten fünf Jahren in ihren Nischen gefangen bleiben. Linux etwa soll weiterhin unter 2 Prozent Marktanteil verharren, auf Consumer-PCs für Privatleute sogar unter 1 Prozent. Von Newcomern wie Chrome OS, Android oder WebOS erwartet Gartner bis 2015 keinen wesentlichen Marktanteil auf klassischen Desktop-PCs und Notebooks, vor allem, weil die nötigen Anwendungen fehlen. Die neuen Betriebssysteme müssten erst einmal solide Basen auf neuartigen Geräten wie Tablets erobern, dann erst könnten sie in den PC-Markt vordringen.

Allerdings sieht auch Gartner, dass die Zahl der betriebssystemunabhängigen Anwendungen schnell wächst – im Consumer-Bereich, erklärt Gartner, gebe es sogar schon mehr davon als reine Windows-Programme. Im Consumer-Markt könnten Chrome OS und Android dank attraktiver Software bis 2015 also erste Erfolge erzielen. Für gewerbliche Anwender, also im Enterprise-Markt, werde wohl 2012 ein Gleichstand bei der Zahl der Windows- und betriebssystemunabhängigen Applikationen erreicht. Trotzdem meint Gartner, dass Firmenkunden noch jahrelang weiter auf Windows setzen werden, um Kompatibilitätsproblemen aus dem Weg zu gehen. (ciw)