Sony gibt unprofitablen Abteilungen Gnadenfrist

10.000 Entlassungen waren Sonys Konzernchef Howard Stringer nicht genug. Wenn es nach ihn ginge, würde der Konzern deutlich mehr Mitarbeiter auf die Straße setzen.

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Um dem japanischen Elektronik-Konzern Sony höhere Gewinne zu bescheren, wollte der neue Konzernchef Howard Stringer deutlich mehr Beschäftigte entlassen als die derzeit vorgesehenen 10.000. Wie die britische Wirtschaftszeitung Financial Times heute berichtet, hätten jedoch japanische Mitarbeiter Stringer Einhalt geboten, noch mehr Angestellten zu kündigen. "Ich bin soweit gegangen, wie ich konnte. [...] Die japanische Gesellschaft ist humanitärer als die amerikanische." sagte Stringer in einem Interview.

Börsenanalysten hatten Stringer kritisiert, er hätte noch mehr als die 15 unprofitablen Geschäftsbereiche schließen sollen, die nun verkauft, verkleinert oder in Joint-Ventures umgewandelt werden. Die übrigen Abteilungen haben jedoch eine Gnadenfrist und einen strikten Zeitplan erhalten, nach dem sie höhere Gewinne erwirtschaften sollen. Dazu gehören offensichtlich der Leiterplattenhersteller Sony Chemicals und der Versicherer Sony Life, der bereits 2002 für 4,5 Milliarden Dollar an General Electrics verkauft werden sollte. Damals hatte die Belegschaft durch ihren lang anhaltenden Widerstand einen Abbruch der Verhandlungen erreicht. (hag)