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Dell lockt GrĂĽne und Gamer [Update]

Bäumchen für Bäumchen zum Öko-Wunder – so stellt sich Michael Dell die Zukunft der Computer-Industrie vor.

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Von
  • Erich Bonnert

Für jeden bei Dell gekauften PC sollen Kunden einen kleinen Betrag an eine Umweltorganisation spenden, damit ein Baum gepflanzt werden kann. Dell nennt dieses optionale Programm (zwei Dollar pro Notebook und sechs Dollar pro Desktop-Rechner, vorerst nur in Nordamerika) eine "kohlenstoffneutrale Initiative". Anstatt über schonendere Fertigungsverfahren nachzudenken, soll so die Schädigung der Atmosphäre durch den Energieverbrauch der Rechner (im Verlauf von drei Jahren) kompensiert werden. Offenbar hält der Gründer des texanischen PC-Riesen dies für eine vorbildliche Ökobilanz.

[Update: Dell kooperiert bei der Aktion "Plant a Tree for me" mit den beiden Organisationen The Conservation Fund und Carbonfund.org. Bereits im September letzten Jahres hat der taiwanische Hersteller VIA Technologies in Kooperation mit Carbon Footprint "Carbon-Free"-Prozessoren angekĂĽndigt.]

Immerhin aber kann Michael Dell auf ein kostenloses Öko-Recycling-Programm seiner Firma für Altgeräte verweisen. Sein Ziel ist, bis 2009 alle Produkte zu 50 Prozent aus recycelten Materialien zu produzieren. Er forderte die gesamte PC-Industrie auf, es ihm gleichzutun und kostenlose Recycling-Dienste anzubieten.

Damit die Kunden nicht etwa auf die Idee kommen, gleich weniger PCs zu kaufen oder ihre Rechner seltener zu ersetzen, stellte Dell ein paar neue Angebote für verschiedene Käufergruppen vor. Für fanatische Computer-Spieler ist der 5500 Dollar teure Desktop XPS 710 gedacht: ein ab Werk bereits übertakteter Quadcore-Rechner mit Wasserkühlung, doppelter Nvidia-Grafikkarte und doppelter 160-GByte-Festplatte. Das Sytem arbeitet mit einem Intel Core 2 Extreme QX6700, der auf 3,2 GHz getaktet ist, und bringt 4 GByte DDR2-Speicher (667 MHz) mit.

Ein neuer hochauflösender 27-Zoll-Schirm schafft 1920 × 1200 Pixel und ein Kontrastverhältnis von 1000 : 1 – für 1400 Dollar. Angaben zur Ökobilanz wurden nicht gemacht. Mit der Einführung von Windows Vista bietet Dell außerdem einen Dualcore-Rechner (als CPU setzt Dell hier auf einen Intel Core 2 Duo) im Gebinde mit Medienzubehör an. Dazu gehören je ein Kabel-TV-Empfänger, Powerline-Adapter, WLAN-Router, Fotodrucker, Lautsprecher und Web-Kamera sowie Software zur Medienbearbeitung und TV-Aufzeichnung auf der Festplatte – in dem System arbeitet ein 1 Terabyte großes RAID-Array. Die Texaner bauen zudem ihr Service-Angebot aus: Eine netzbasierte automatische Datensicherung sowie Instruktions- und Trainingsvideos für Kleinunternehmen gibt es künftig, die von Dells Web-Präsenz abrufbar sind. (Erich Bonnert) / (jk)