Microsoft und Intel schließen sich HD-DVD-Lager an
Nachdem in den vergangenen Monaten vor allem die Blu-ray Disc Association neue Mitglieder gewinnen konnte, hat nun auch mal wieder die HD DVD Promotion Group Zuwachs bekommen.
Nachdem in den vergangenen Monaten vor allem die Blu-ray Disc Association Firmen wie 20th Century Fox und Lions Gate Films sowie Universal Music als Mitglieder gewinnen konnte, hat nun auch die HD DVD Promotion Group wieder einmal Zuwachs bekommen. Intel und Microsoft sind offiziell dem HD-DVD-Lager beigetreten -- wobei dieser Schritt Experten kaum überrascht, da beispielsweise Microsoft bereits seit einiger Zeit mit dem Hollywood-Studio und HD-DVD-Unterstützer Warner Brothers auf dem Gebiet der Video-Codecs für die Disc-Formate der nächsten Generation zusammenarbeitet. Microsofts Video-Codec VC1 (eine verallgemeinerte Spezifikation von Windows Media 9) ist ebenso wie H.264/AVC einer der obligatorischen Codecs für die kommenden DVD-Nachfolger HD DVD und BD-ROM. Warner hatte im April bekanntgegeben, bei seinen HD DVDs den von den Redmondern entwickelten Codec benutzen zu wollen.
Kritiker äußern sogar, dass die jetzigen Beitrittserklärungen zu spät kämen und die beiden Unternehmen zu wenig konkrete Unterstützungsmaßnahmen für die HD DVD angekündigt hätten. Tatsächlich hätte der HD DVD im Kampf um die DVD-Nachfolge eine Ankündigung seitens Microsoft gut getan, dass eine in absehbarer Zeit kommende Version der Spielkonsole Xbox 360 auch HD DVDs abspielen können wird. Die Konsole kommt aber zum Weihnachtsgeschäft 2005 erst einmal mit einem gewöhnlichen DVD-ROM-Laufwerk auf den Markt. Selbst zur Unterstützung des Microsoft-eigenen HD-Disc-Formats WMV-HD DVD (auf Grundlage einer gewöhnlichen DVD-ROM) gibt es laut Angaben des Xbox-Produktmanagers Boris Schneider-Johne im August noch keine endgültige Entscheidung. Unterstützer des HD-DVD-Konkurrenzformats Blu-ray Disc betonten in jüngster Vergangenheit immer häufiger, wie wichtig es ihnen sei, dass sich mit Sonys kommender PlayStation 3 hochaufgelöste Videos von Blu-ray Discs abspielen lassen.
US-Medien berichten sogar, dass Warner Home Video auf Druck des Mutterkonzerns Time Warner bereits parallele Filmveröffentlichungen in beiden HD-Disc-Formaten in Erwägung gezogen habe. Damit nicht genug soll Warner auch versucht haben, andere Studios von dieser Lösung zu überzeugen. Einige Berichte gehen sogar so weit zu behaupten, dass Warner Home Video auf Anordnung von Time Warner seine HD-DVD-Pläne hätte aufgeben müssen, wenn Microsoft sich jetzt nicht offiziell zur HD DVD bekannt hätte. Offizielle Stellungnahmen zu diesen Behauptungen blieben bislang aus. (nij)