Acer rutscht in die roten Zahlen

Für das zweite Quartal 2011 muss der taiwanische Hersteller einen Verlust von rund 235 Millionen US-Dollar melden. Auch für das Gesamtjahr rechnet Konzernchef J.T. Wang nicht mehr mit schwarzen Zahlen.

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Von
  • Matthias Parbel

Die Lage beim taiwanischen Computerhersteller Acer verschärft sich weiter. Auch im zweiten Quartal 2011 konnte sich das Unternehmen nicht von den Folgen der abflauenden Nachfrage erholen. Nach einem Bericht des Wall Street Journal musste Acer einen Nettoverlust in Höhe von knapp 235 Millionen US-Dollar (6,8 Milliarden Taiwan-Dollar) hinnehmen – deutlich mehr als die meisten Analysten befürchtet hatten. Belastet haben den Konzern vor allem die Probleme in Europa, wo Acer unter anderem einmalig 150 Millionen US-Dollar für Abschreibungen auf überschüssige Lagerbestände aufwenden musste.

J.T. Wang, der im Frühjahr nach Turbulenzen in der Konzernspitze die Nachfolge von CEO Gianfranco Lanci angetreten hatte, dämpft angesichts der aktuellen Situation die Erwartungen an eine allzu rasche Trendwende. Acer hatte ursprünglich für 2011 einen Gewinn in Aussicht gestellt – Wang glaubt inzwischen nicht daran, den Sprung aus den roten Zahlen noch vor Jahresende schaffen zu können. Allenfalls für das vierte Quartal erwarte er wieder einen Überschuss, wenn sich die Marktbedingungen erholen.

Die Kaufzurückhaltung von privaten Konsumenten einerseits und der Boom der Tablets auf der anderen Seite haben Acers Kerngeschäft mit PCs und Notebooks hart getroffen. Im Kampf um den Spitzenplatz in der Branche muss Acer einen neuen Anlauf machen. Laut IDC rutschte der taiwanische Hersteller im zweiten Quartal im weltweiten Vergleich auf Rang vier zurück, hinter Hewlett-Packard, Dell und Lenovo. Während Marktführer HP sein komplettes PC-Geschäft zur Disposition stellt, setzt Acer die Hoffnungen unter anderem auf seine neuen Tablets und neue kompakte Notebooks vom Typ Ultrabook. Bis zum Jahresende will CEO Wang jedenfalls noch allein 2 bis 2,5 Millionen Tablets absetzen. (map)