iCloud: Apple testet "iTunes Match"

Mit dem neuen Dienst ist es möglich, seine Musiksammlung für 24,95 Dollar Jahr via Internet nutzbar zu machen. Eine Betaversion steht nun für US-Entwickler bereit.

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Apples iCloud-Tests gehen beschleunigt weiter: In der Nacht zum Dienstag hat der Computerkonzern erstmals eine Vorabversion von "iTunes Match" für Entwickler bereitgestellt. Der Dienst kostet 24,95 Dollar im Jahr und erlaubt es, bis zu 25.000 Songs aus der eigenen Musikbibliothek über das Internet erreichbar zu machen, auch wenn diese nicht über Apples iTunes-Musikladen gekauft wurden. Dabei scannt ein Apple-Algorithmus zunächst den vorhandenen Bestand an Songs, die etwa durch CD-Ripping auf die Platte gelangten. Anschließend erhält man die Tracks dann in hoher Qualität (256 Kilobit AAC) direkt von Apple, ohne dass man ein einziges Kilobyte hochladen müsste.

Apple schaltete dazu nun für Entwickler eine eigene iTunes-Betaversion zum Download frei, die die Versionsnummer 10.5 Beta 6.1 trägt. Diese Software scannt zunächst die eigene Musiksammlung und versucht dann, sie mit dem iTunes-Store-Angebot abzugleichen – anschließend werden möglichst viele der Songs via iCloud zugänglich gemacht.

Der Betatest steht derzeit nur für US-Entwickler bereit. Diese müssen zudem über eine amerikanische Kreditkarte verfügen, um den Dienst für 24,95 Dollar abonnieren zu können. Für die Mitarbeit schenkt Apple den Teilnehmern drei Monate zusätzlichen Zugang, nachdem ihr Abo abgelaufen ist. Allerdings behält sich Apple laut einer Entwicklernotiz vor, die angelegte Bibliothek jederzeit wieder zu löschen, während die Betaphase läuft.

"iTunes Match" soll im Endausbau den Zugriff auf die Musiksammlung von allen unterstützten Geräten erlauben, also Macs, Windows-PCs mit iTunes sowie iPads, iPhones und iPod-touch-Modelle mit iOS 5. Die PC-Version von iTunes beherrscht den Dienst derzeit allerdings noch nicht.

Ein interessantes Detail ergab sich laut Angaben von Entwicklern außerdem noch: Statt nur als reiner Download-Dienst zur Verfügung zu stehen, wird iTunes Match die Bibliothek auch per Streaming verfügbar machen. Dies ist mit iTunes ebenso möglich wie mit iOS-Geräten – bei letzteren offenbar sogar via UMTS. Ob sich hier auch Playlists anlegen lassen, ist bislang unklar.

[Update:] Ein Apple-Sprecher sagte gegenüber dem zum Wall Street Journal gehörenden Blog All Things D, iTunes Match beinhalte "kein Streaming", es handele sich um einen simultanen Download mit Wiedergabe. Dies scheint jedoch, wie MacRumors feststellt, eher eine Frage der Semantik zu sein. (bsc)