SCO vs. Linux: Novell hält SCO für demnächst zahlungsunfähig

Im Verfahren zwischen der SCO Group und der Linux- und Netzwerkfirma um die Eigentums- und Urheberrechte am Unix-Code ist ein Debatte um die Bewertung der finanziellen Position der SCO Group ausgebrochen.

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Von
  • Detlef Borchers

Im Verfahren zwischen der SCO Group und dem Linux- und Netzwerkspezialisten Novell um die Eigentums- und Urheberrechte an dem von AT&T übernommenen Unix-Code ist ein Debatte um die Bewertung der finanziellen Position der SCO Group ausgebrochen. Auslöser ist das von Novell im Oktober 2006 angestrengte Ersuchen nach einer einstweiligen Verfügung. Novell will mit ihr von SCO ausstehende Lizenzgebühren in Höhe von gut 25 Millionen Dollar eintreiben.

Nun hat die Prozessbeobachtungsseite Groklaw vor wenigen Tagen die entsprechenden Schriftsätze zu diesem Teilverfahren veröffentlicht. In ihnen findet sich die Behauptung von Novell, dass die SCO Group unmittelbar vor dem Bankrott stehe. Wenn Novell überhaupt noch etwas von den ausstehenden Lizenzgebühren bekommen solle, sei Eile geboten.

Gegen diese Darstellung verwahrte sich der SCO-Sprecher Blake Stowell gegenüber der Information Week. Novell habe aus den veröffentlichten Zahlen falsche Schlüsse gezogen, erklärte Stowell: "Die Annahmen von Novell sind schlicht falsch. Wir halten es für unverantwortlich, dass Novells Anwälte solche schädlichen Kommentare in Schriftsätzen veröffentlichen, die vor Gericht eingereicht werden."

Stowell verwies darauf, dass die SCO Group ihre Quartalszahlen am 17. Januar veröffentlichen wird. Bei dieser Gelegenheit werde man detailliert belegen, dass Novell FUD (Fear, Uncertainty and Doubt) verbreitet habe, meinte Stowell gegenüber den Internet News.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)