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Epson: 3D-Full-HD-Projektor für 1150 Euro

Nach Panasonic hat nun auch Epson 3D-Projektoren auf LCD-Basis angekündigt. Überraschend: Epsons günstigstes 3D-Modell soll nur 1150 Euro kosten - deutlich weniger als alle bislang erhältlichen stereoskopischen Full-HD-Projektoren.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Epsons günstigstes 3D-Modell EH-TW5900 gibt es nur mit weißem Gehäuse.

Epsons Ankündigung, nun auch 3D-fähige LCD-Projektoren anzubieten, kam wenig überraschend: Schließlich hat Panasonic schon vor Wochen sein 3D-LCD-Modell PT-AE5000 (außerhalb Europas PT-AE7000) vorgestellt – und dabei nicht verheimlicht, dass das Herzstück des Beamer, die LCD-Panels, von Epson kommen. Eine kleine Sensation ist allerdings Epsons Preispolitik: Während der Panasonic-Projektor wohl über 3000 Euro kosten wird, gibt es Epsons günstigstes 3D-Full-HD-Modell EH-TW-5900 laut Preisempfehlung des Herstellers schon für 1150 Euro – deutlich weniger als die Konkurrenz mit LCoS- und DLP-Technik.

TW6000 und TW9000 stecken im schwarzen Gehäuse, die Wireless-Modelle im weißen.

Bislang hieß es von Seiten der LCD-Projektorenpanel-Hersteller, die Flüssigkristalltechnik sei zu langsam für Shutter-3D. Nun haben die Epson-Ingenieure das Problem gelöst: Panels mit einem neuen Flüssigkristall sowie eine veränderte Ansteuerung ermöglichen eine Bildwechselfrequenz von 480 Hertz. Durch den beschleunigten Bildaufbau kann die Zeit, in der die Shutterbrille beide Gläser undurchsichtig schaltet, kürzer ausfallen als bei 240 oder 120 Hertz. Die Ingenieure tricksen allerdings ein wenig. In einem 120-Hz-Frame werden abwechselnd vier Halbbilder – keine Vollbilder angezeigt: in Bild 1 und 3 sind beispielsweise nur die geraden Zeilen sichtbar, in 2 und 4 die ungeraden. Durch den sehr rasanten Halbbildwechsel nimmt das Auge nur Vollbilder wahr. Bei einer Testvorführung fielen uns tatsächlich keinerlei Auflösungseinbußen auf, das räumliche Bild wirkte zudem bemerkenswert hell.

Durch die rasante Bildwechselfrequenz von 480 Hertz lassen sich die Schwarzphasen verkürzen.

Während die günstigen 3D-Modelle TW5900 und TW6000 C2Fine-LCD-Panels der Generation D9.8 nutzen, stecken im TW9000 Panels der Generation D8.4. Beim TW5900 gibt Epson einen Maximalkontrast von 20:000.1 an, beim TW6000 sind es 40.000:1 und beim TW9000 200.000:1. Leider handelt es sich bei den Angaben um den wenig bis gar nicht aussagkräftigen dynamischen Kontrast mit aktivierten Automatikblende – aufschlussreicher wäre der native Kontrast, doch den behalten die Japaner für sich.

Die Modelle TW6000 und TW9000 sind auch mit einem "W" hinter der Typbezeichnung erhältlich und beherrschen dann die drahtlose Bildübertragung per Wireless HD – auch in 3D. Bei den TW9000-Geräten lässt sich das Bild per Lens-Shift-Funktion vertikal und horizontal verschieben, ein 2.1fach Zoomobjektiv sorgt zudem für Flexibilität beim Aufstellen. TW5900 und TW6000 haben ein 1,6fach Zoomobjektiv eingebaut, einen Lens-Shift gibt es nicht.

Die Beamermodelle TW5900, TW6000 und TW6000W sollen am 15. Oktober für 1150, 1500 und 1800 Euro auf den Markt kommen, TW9000 und TW9000W am 15. November für 2800 und 3200 Euro.


[UPDATE] Epsons 3D-Projektoren unterstützen den HDMI-1.4a-Standard, die Geräte nehmen räumliche Inhalte also im Frame-Packing-, Side-by-Side oder Top-Bottom-Format engegen. Laut Epson erreicht der TW5900 einen Lichtstrom von 2000 Lumen, der TW6000(W) schafft 2200 Lumen und der TW9000(W) 2400 Lumen. Die Angaben beziehen sich auf den 2D-Betrieb. Zwischenbilder zur Ruckelvermeidung kann ausschließlich der TW9000(W) berechnen. Die Modelle TW5900/6000(W) haben ein 10-W-Soundsystem eingebaut. Alle Projektoren sind kompatibel mit dem jüngst verabschiedeten "Full HD 3D"-Shutterbrillen-Standard . Beim TW9000(W) sind zwei Brillen mitgeliefert, beim TW6000(W) eine und beim TW59000 keine. (jkj)