Yahoo-Verkauf wieder eine Option

Der Internetdienstleister soll unter Umständen wieder zu haben sein, im Vergleich zum gescheiterten Verkauf an Microsoft vor drei Jahren wäre Yahoo heute ein Schnäppchen. Der Verwaltungsrat erwägt aber wohl auch andere Optionen.

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Von
  • Johannes Haupt

Nach der Entlassung der Konzernchefin Carol Bartz sprießen die Spekulationen um die Zukunft von Yahoo. Nachdem eine Übernahme des Internetdienstleisters durch Microsoft im Jahr 2008 noch am Widerstand von Konzerngründer Jerry Yang scheiterte, soll Yang inzwischen wieder gesprächsbereit sein.

Der Medienmanager Peter Chermin, ehemals COO der News Corp und CEO von Fox Entertainment und heute Besitzer einer eigenen Produktionsfirma, soll sich mit Yang und Yahoo-Chairman Roy Bostock bereits zu Gesprächen über eine Übernahme verabredet haben. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Demnach sollen auch andere Unternehmen angesichts der niedrigen Bewertung einen Kauf von Yahoo ins Auge gefasst haben. An der Börse ist Yahoo aktuell 11,5 Milliarden US-Dollar wert – nur noch ein Viertel dessen, was Microsoft 2008 für Yahoo zu zahlen bereit gewesen wäre.

Innerhalb des Yahoo-Verwaltungsrates, der sich auch für die Entlassung von Bartz verantwortlich zeichnete, sollen aber auch noch andere Optionen diskutiert werden. "Es liegt alles auf dem Tisch", zitiert der Branchenblog AllThingsD (ebenfalls Wall Street Journal) eine unternehmensnahe Person. Die Führungsspitze ziehe alles von der Übernahme anderer Unternehmen über die Veräußerung oder Schließung eigener Geschäftsbereiche bis hin zum Verkauf des eigenen Unternehmens in Erwägung. Eine Veräußerung sei allerdings momentan eher unwahrscheinlich.

Bei der Ausarbeitung der künftigen Geschäftsstrategie plant der Verwaltungsrat externe Berater mit einzubeziehen, heißt es in dem Bericht weiter. Mit großer Wahrscheinlichkeit sollen Mitarbeiter der Investmentbank Allen & Company konsultiert werden. Allen & Company berät derzeit unter anderem den ebenfalls schlingernden Yahoo-Konkurrenten AOL bei dessen Unternehmensentwicklung. (jh)