Microsoft will mit Rechtssicherheit gegen Linux punkten
Zwei Marktforschungsunternehmen haben laut Microsoft ermittelt, dass die Redmonder einen ĂĽberzeugenden Schutz vor eventuellen Streitigkeiten um geistiges Eigentum bieten.
Microsoft hat seine Argumentationssammlung "Get the Facts on Windows and Linux" um weitere Analysen von Marktforschern erweitert. Sowohl IDC als auch Forrester Research hätten festgestellt, dass die Redmonder ihren Kunden einen starken Schutz vor rechtlichen Streitigkeiten um Patente und andere Angelegenheiten geistigen Eigentums böten. IDC habe konstatiert, Microsoft biete eine gute rechtliche und finanzielle Absicherung, die von den Kunden leicht zu verstehen und handzuhaben sei. Forrester wiederum habe den Redmondern bescheinigt, ihre Haftungsfreistellung sei eine der besten in der IT-Branche.
Microsoft hat die Faktensammlung gegen Linux vor einem Jahr auf Englisch installiert und bald darauf auch eine deutschsprachige Site ins Netz gesetzt. Spätestens seit der Klage von SCO gegen IBM um angeblich unrechtmäßig übernommenen Quellcode gibt es neben Themen wie Sicherheit, Kostenersparnis und -- kürzlich von Bill Gates herausgehoben -- Interoperabilität mit der Haftung für eventuelle Patentrechtsverstöße ein weiteres Schlachtfeld im Kampf gegen Linux. Microsoft-CEO Steve Ballmer hatte es im vergangenen Oktober zum "Chefthema" gemacht und darauf hingewiesen, sein Unternehmen biete allen Unternehmen unbegrenzte Unterstützung in Patent-, Copyright- oder Markenstreitigkeiten an.
Wie wichtig diese potenzielle Unterstützung ist, belegten laut Mitteilung der Redmonder nun IDC und Forrester. Microsoft komme den Ängsten der potenziellen Kunden entgegen mit einem Angebot, das bei anderen Unternehmen so nicht zu finden sei. Davon hätten sich beispielsweise das Brown University's Center for Alcohol and Addiction Studies leiten lassen bei seiner Entscheidung, Windows Server 2003 den Vorzug vor Linux zu geben.
Dass Haftungsfreistellung und Patentprobleme bedeutende Themen sind, zeigt beispielsweise die vehemente Antwort Novells auf Ballmers Vorhaltungen zu dem Thema. Das Novell Linux Indemnification Program biete registrierten Kunden Haftungsfreistellung bei Klagen Dritter bezüglich Verstößen gegen geistiges Eigentum, hieß es Ende vergangenen Jahres. Patentbedenken brachten kürzlich die Linux-Migrationspläne der Stadt München kurzfristig ins Wanken. (anw)