HTC: Patent-Streitigkeiten stören gesamte Mobilfunkindustrie

Der Präsident von HTC America, Martin Fichter, sieht den Google-Motorola-Deal als guten Schritt für Android. Außerdem könne HTC schnell auf alle Eventualitäten reagieren - die HTC-Chefin hatte gar von Überlegungen zum Kauf eines Smartphone-OS gesprochen.

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Von
  • Thomas Hoffmann

Der Präsident von HTC America, Martin Fichter, hat sich zu den anhaltenden Patent-Scharmützeln, Windows Phone 7 und dem Konkurrenten Apple geäußert. Auf der Mobile Future Forward meinte Fichter laut einem Bericht von Geekwire beispielsweise zur Übernahme von Motorola durch Google, dass der Zugang zu den Motorola-Patenten für die Weiterentwicklung der Android-Plattform ein guter Schritt sei. Probleme für sein Unternehmen sehe er nicht, vielmehr würde man die Zusammenarbeit von Google und Motorola beobachten.

Man sei sich aber sicher, schnell auf alle Eventualitäten reagieren zu können – am Montag meldete die taiwanische Nachrichtenagentur Central News Agency, HTC diskutiere den Kauf eines Mobil-Betriebssystems. Ein heißer Kandidat sei demnach HPs WebOS. HTCs Präsidentin Cher Wang bestätigte unternehmensinterne Gespräche zu diesem Thema, schloss aber kurzfristige Entscheidungen aus.

Als störend empfindet Fichter die anhaltenden Patent-Streitigkeiten, sie seien problematisch für die gesamte Mobilfunkindustrie. Es würden Zeit, Geld und Energie verschwendet, die besser in die Entwicklung neuer Technologien investiert werden sollten.

Positiv sieht der HTC Präsident die Entwicklung von Windows Phone 7. Defizite des Betriebssystems seien durch die aktuelle Version "Mango“ behoben worden. Einen Grund für den schleppenden Erfolg des Microsoft-Systems sieht Fichter in der Politik der Mobilfunkanbieter. Diese arbeiteten momentan fast ausschließlich am Ausbau ihrer Netze für den nächsten Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution). Geräte mit Windows Phone 7 unterstützen diesen Standard bislang nicht.

Fichter sieht HTC nicht als direkten Konkurrenten von Apple, es gebe von HTC keinen "iPhone-Killer“. Der einfache Grund dafür sei, dass man mit dem eigenen Angebot andere Käuferschichten als Apple ansprechen wolle. Aus seinen Beobachtungen schließe er, dass das iPhone gerade bei den jüngeren Käufern an Beliebtheit verloren hätte und diese sich nun HTC und anderen Anbietern zuwendeten. (tho)