WLAN-Mesh-Standard endlich fertig

Querelen um Details und Abgänge von Hardware-Schwergewichten warfen die Arbeit am IEEE-Standard 802.11s immer wieder zurück. Dafür sprangen Open-Source-Entwickler in die Bresche.

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Nach über sieben Jahren Entwicklungszeit und elf Entwurfsstufen hat die Task Group S nun die Mesh-Erweiterung des WLAN-Standards IEEE 802.11 abgeschlossen. 802.11s regelt, wie WLAN-Stationen – Basen oder Clients – untereinander ein drahtloses Backbone aufbauen und Frames für Teilnehmer außerhalb ihrer Funkzelle weiterleiten.

Die lange Dauer ist zu einem guten Teil vielen Streitereien um Details geschuldet, beispielsweise der Frage, ob der Backbone-Verkehr im selben oder einem anderen Frequenzband laufen soll. Ferner hat der zwischenzeitliche Abgang von Schwergewichten wie Intel und Motorola die Arbeit in der Task Group zurückgeworfen. Auch das Board der herstellergetriebenen Wifi Alliance – durch ihr Wifi-Siegel bekannt – hat sich noch während der Entwicklung von der 11s-Mesh-Technik ab- und der auf lokale, spontane Funknetze gerichteten Technik Wifi Direct zugewandt. Wifi Direct soll beispielsweise WLAN-fähige Kameras und Farbdrucker per Knopfdruck spontan koppeln, um Fotos auszudrucken.

Andererseits hat beispielsweise die Entwicklergruppe open80211s – Quelle des gleichnamigen, offenen Mesh-Stacks, der seit der Version 2.6.26 zum Linux-Kernel gehört – mit vielen Eingaben und Korrekturen stark zum Standard beigetragen. Auch Google hat Interesse an der Mesh-Technik und finanziert beispielsweise die Firma Cozybit, treibende Kraft hinter open80211s, oder den Mesh-WLAN-Hersteller Meraki. (ea)