Oracle klebt NoSQL-Etikett auf BerkeleyDB

Auf seiner Hauskonferenz Open World hat Oracle eine NoSQL-Datenbank angekündigt. Dabei scheint es sich im Wesentlichen um das schon länger existierende BerkeleyDB zu handeln.

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Von
  • Christian Kirsch

Wenn alle "NoSQL" rufen, darf Oracle nicht fehlen. Folglich stellte der Konzern jetzt auf seiner Open-World-Konferenz in San Francisco eine "NoSQL Datenbank" vor, die Schlüssel-Wert-Paare verarbeitet. Ein Adapter soll die Datensätze dem freien Hadoop für Map-Reduce-Auswertungen zur Verfügung stellen. Als Schnittstelle zur Datenbank gibt es eine Java-API.

Im Wesentlichen scheint es sich bei dem neuen Produkt um die seit Langem existierende BerkeleyDB zu handeln. So heißt es in dem Datenblatt (PDF), die NoSQL Database baue auf dessen Storage-Engine auf und "fügt eine Serviceschicht für den Einsatz in verteilten Umgebungen hinzu". Oracle hatte den Hersteller von BerkeleyDB vor fünf Jahren übernommen.

Diese "Serviceschicht" stellt offenbar eine Replikationstechnik mit einem Master und vielen Slaves bereit, die die Datenbank hochverfügbar machen soll. Ein automatischer Fail-Over-Prozess ersetzt dabei ausfallende Slaves durch betriebsbereite. Laut Mitteilung sollen die Daten automatisch auf eine festgelegte Anzahl von Partitionen verteilt sein, um den Zugriff zu beschleunigen.

Anders als bei anderen verteilten NoSQL-Produkten können Anwender laut Whitepaper (PDF) ihre Anforderungen an die Konsistenz der Daten frei definieren: Je nach Bedarf liefere das System auf eine Leseanfrage entweder mit Sicherheit den aktuellen Wert oder irgendeinen, der auch veraltet sein kann.

Oracles Website zufolge soll es die NoSQL-Datenbank in zwei Varianten geben. Die kostenpflichtige Enterprise-Edition steht bereits jetzt zum Download zur Verfügung, eine Community-Ausgabe soll es kostenfrei ab Mitte Oktober geben. Ob sich die Produkte in ihrem Leistungsumfang unterscheiden werden, ist noch nicht bekannt. (ck)