Finanzinvestor Blackstone will angeblich Telekom übernehmen

Nachdem der US-Finanzinvestor im April T-Aktien der KfW übernommen hatte, soll der Großaktionär bis zum Jahresende 60 Milliarden Euro für die verbleibenden Anteile zusammentragen. Bundesregierung und KfW wissen von solchen Plänen nichts.

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Insider-Informationen zufolge plant der Telekom-Großaktionär Blackstone eine vollständige Übernahme des Konzerns, berichtet die Wirtschaftswoche in ihrer am kommenden Montag erscheinenden Ausgabe. Blackstone-Chef Stephen Schwarzman will dazu bis Ende 2006 insgesamt 60 Milliarden Euro von angelsächsischen Investoren zum Kauf weiterer Anteile zusammenbringen. Der Börsenwert der Deutschen Telekom liegt derzeit bei rund 53 Milliarden Euro.

Ende April hatte Blackstone für rund 2,7 Milliarden Euro 4,5 Prozent der Telekom-Aktien von der staatlichen KfW-Bankengruppe übernommen, die heute noch zu 16,6 Prozent an der Telekom beteiligt ist. Weitere 14,9 Prozent hält der Bund, 69 Prozent der T-Aktien sind in den Händen institutioneller Anleger und Privatkunden.

Während die KfW erst Ende April 2007 weitere Aktien der Telekom verkaufen darf, unterliegt der Bund keiner vergleichbaren Beschränkung. Er ist jedoch verpflichtet, die T-Aktien über die KfW zu veräußern. Für 2007 stehen zur Sanierung des Bundeshaushaltes weitere Privatisierungen auf der Agenda von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Der Verkauf von Telekom-Aktien ist dabei fest eingeplant. Blackstone wiederum darf zwei Jahre keine Anteile des erworbenen Telekom-Pakets verkaufen; über eine Klausel, dass keine weiteren Zukäufe gestattet sind, ist nichts bekannt.

Händler sprachen laut ARD von einem "netten Freitagsgerücht", das Blackstone nütze. Über Pläne von Blackstone, die Telekom komplett übernehmen zu wollen, wusste man weder beim Bund noch bei der KfW etwas, man habe über solche Pläne keine Informationen.

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