Weltuntergangsuhr weiter vorgestellt

Die US-Fachzeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists hat ihre "Weltuntergangsuhr" um zwei Minuten weiter auf fünf vor zwölf gestellt.

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Die US-Fachzeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists hat ihre Weltuntergangsuhr um zwei Minuten weiter auf fünf vor zwölf gestellt. Die Uhrzeit soll ein Maß dafür angeben, wie nahe die Menschheit nach Ansicht der BAS-Experten dem "Ende der Zivilisation" ist. Die Uhr wurde seit ihrer Erfindung 1947 insgesamt 17-mal verstellt, zuletzt im Februar 2002 in der Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Die Entscheidung über eine Veränderung der Uhr trifft der BAS-Aufsichtsrat gemeinsam mit einem Sponsorenrat, in dem 18 Nobelpreisträger vertreten sind.

Den aktuellen Wechsel begründen die Experten mit vier Tendenzen: Zum einen sei "das zweite nukleare Zeitalter" geprägt von "durchlässigen Grenzen" und schnellem Austausch von technischem Wissen. Auch die aktuelle Renaissance der Atomkraft – China plane beispielsweise 30 neue Atomkraftwerke – trage mit dazu bei, die Gefahr der Verbreitung von Atomwaffen zu erhöhen. Außerdem seien die Verhandlungen über atomare Abrüstung, die nach dem Zusammenbruch des Ostblocks so vielversprechend begonnen hätten, mittlerweile zum Stillstand gekommen. Schließlich sei auch der Klimawandel selbst eine "schreckliche Bedrohung für die menschliche Zivilisation", die in der Rangfolge potenzieller Katastrophen vom BAS gleich nach der atomaren Bedrohung gelistet wird.

  • Zur Diskussion um Atomkraft siehe auch Technology Review 1/2007: Zweimal rechnen

(wst)