Yahoo-Chef will sich nicht aus China zurückziehen

CEO Terry Semel antwortete auf Kritik von Menschenrechtlern, ein Rückzug aus China würde dafür sorgen, dass der "westliche Einfluss" auf die dortige Gesetzgebung verringert würde.

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Yahoo-CEO Terry Semel hat auf der Web 2.0 Conference in San Francisco das Engagement seiner Firma auf dem chinesischen Markt verteidigt. Ein Unternehmen müsse sich an die dortigen Gesetze halten, auch wenn es nicht mit ihnen einverstanden sei, oder sich zurückziehen, sagte er laut US-Medienberichten. Doch ein Rückzug, also eine Verringerung des "westlichen Einflusses", sei nicht der richtige Weg, um die Gesetze zu verändern.

Damit reagierte Semel auf Kritik von Menschenrechtlern. Yahoo China hatte im September zu der Verhaftung eines chinesischen Journalisten beigetragen. Auch zensiere der Portalbetreiber regierungskritische Inhalte. Dass Yahoo im Reiche der Mitte bleiben will, unterstrich das Unternehmen im August durch den Kauf von Anteilen an einer chinesischen Internet-Firma. Bereits im April hatte Semel gesagt: "Es ist besser, hier zu sein, als nicht hier zu sein." Dieses Mal ergänzte er aber, persönlich würde er manchmal zusammenzucken.

Die Konferenz nutzte Semel auch, um allgemeine Geschäftspläne und ein paar Spitzen gegen den Rivalen Google loszuwerden, berichtet der San Francisco Chronicle. Yahoo sei ein "Unternehmen des 21. Jahrhunderts", das seine eigenen Unterhaltungsinhalte produzieren werde. Seit kurzem betätigt sich der Portalbetreiber auch als Medium für Kriegsberichterstattung. Weitere Initiativen sollen folgen.

Google bezeichnete Semel als einen führenden Suchmaschinenhersteller, der sich zu einem Portalbetreiber wandle. Auf diesem Markt sehe er den Konkurrenten auf Platz vier. Google-Sprecherin Lynn Fox bedankte sich laut des Berichts für die Erwähnung als führender Suchmaschinenanbieter auf einem hart umkämpften Markt mit Produkten, die einen hohen Nutzen hätten. (anw)