Drei Fahrroboter meistern Grand Challenge
Vier autonome Fahrzeuge kamen am Samstag nachmittag nach rund 210 Kilometer WĂĽstenfahrt ins Ziel, davon drei innerhalb der geforderten Zeit.
Vier autonome Fahrzeuge kamen am Samstag nachmittag nach rund 210 Kilometer WĂĽstenfahrt der Grand Challenge ins Ziel, davon drei innerhalb der geforderten Zeit. Trotzdem steht aufgrund des unĂĽbersichtlichen Rennverlaufs noch kein Sieger fest.
Stanfords VW Tuareg "Stanley" erreichte rund 7,5 Stunden nach dem Start als Erster den Zielstrich - und sah damit schon wie der sichere Sieger aus. Nur wenige Minuten später folgte der Hummer "H1ghlander" der Carnegie Mellon University (CMU) und kurz darauf "Sandstorm", das zweite Hummer-Gefährt der CMU. Erst nach Einbruch der Dunkelheit - und nach Verstreichen der zehnstündigen Höchstdauer - fuhr auch der Ford Escape des Gray Team aus New Orleans ins Ziel. Alle anderen Fahrzeuge schieden im Verlauf des Rennens aufgrund unterschiedlicher Ursachen aus.
Die Grand Challenge ist ein Zeitfahren, das heiĂźt die Netto-Gesamtfahrzeit entscheidet ĂĽber den Sieg und nicht, wer als erster ins Ziel kommt. Stanley hatte den vor ihm gestarteten H1ghlander zwar ĂĽberholt, doch werden den Fahrzeugen fĂĽr Stopintervalle Zeitgutschriften angerechnet. Diese Stopzeiten entstehen, wenn die Fahrt vom DARPA-Begleitfahrzeug per Stopsignal unterbrochen wird. Dies war immer dann der Fall, wenn der Abstand zwischen Renn- und Begleitfahrzeug zu groĂź wurde, oder wenn die Fahrt aus SicherheitsgrĂĽnden unterbrochen werden muĂźte - etwa um einen zuvor liegengebliebenen Wettbewerber von der Strecke zu schaffen. Alle Teilnehmerfahrzeuge sind dafĂĽr eigens mit einer "Black Box" ausgestattet - ein GPS- und Funkmodul, das Ort und Dauer der Unterbrechung mitprotokolliert.
Trotzdem stand am Samstagabend noch nicht fest, welches Auto am schnellsten war. Nach Angaben der DARPA ist die Auswertung der Fahrtschreiber so kompliziert, dass der Sieger vorerst nicht ermittelt werden konnte. Zudem befand sich nach Abbruch des Rennens noch ein Wettbewerber auf der Strecke; Der dreiachsige LKW "Terramax" des Spezialfahrzeughersteller Oshkosh Truck hatte bis zum Einsetzen völliger Dunkelheit erst gut die Hälfte der Strecke zurück gelegt. Allerdings war seine Fahrt zwangsweise so lange unterbrochen, dass er am Sonntag das Rennen fortsetzen darf. Ob der Terramax überhaupt noch eine Chance hat, die vorgelegte Zeit der anderen Roboterautos zu unterbieten, gilt als zweifelhaft, konnte jedoch ebenfalls nicht von der DARPA ermittelt werden. Deshalb setzte die Rennleitung einen weiteren Start für das Terramax-Team für Sonntagmorgen um 6.30 Uhr an. (Erich Bonnert) (cm)