Sony senkt erneut Jahresprognose

Für das gesamte Geschäftsjahr geht Sony nun von einem Verlust von 90 Milliarden Yen aus. Das Unternehmen bekommt die Auswirkungen des Erdbebens im März, der Flutkatastrophe in Thailand und des starken Yen sowie von Preiskämpfen zu spüren.

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Der japanische Elektronikkonzern Sony rechnet unter anderem wegen des starken Yen für das laufende Geschäftsjahr mit hohen Verlusten. Wie das Unternehmen bekanntgab, dürfte zum Bilanzstichtag 31. März unter dem Strich ein Fehlbetrag von 90 Milliarden Yen (836 Millionen Euro) anfallen. Im Juli hatte der Konzern noch einen Gewinn von 60 Milliarden Yen in Aussicht gestellt, zu dem Zeitpunkt aber bereits seine Jahresprognose herabgesetzt. Sony senkte nun auch die Umsatzprognose für das Gesamtjahr von 7,2 Billionen auf 6,5 Billionen Yen.

Im zweiten Quartal erlitt Sony einen Nettoverlust von 27 Milliarden Yen verglichen mit einem Gewinn von 31 Milliarden Yen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz schrumpfte um 9,6 Prozent auf rund 1,6 Billionen Yen. Der Konzern bekommt in diesem Jahr die Folgen des Erdbebens im März, der Flutkatastrophe in Thailand und die Auswirkungen von Datenpannen zu spüren.

Große Probleme bereitet den Japanern auch das Geschäft mit Fernsehern. Der Umsatz der Sparte Consumer Products & Services habe vor allem in den USA und in Europa unter einem Preisverfall bei LCD-Fernsehern gelitten, teilte Sony mit. Zudem sei für das Weihnachtsgeschäft der Preis der Spielkonsole Playstation 3 gesenkt worden. Auch habe die Nachfrage nach Kameras und PCs nachgelassen. So ging hier der Umsatz von 889 Milliarden Yen im Vorjahr auf 779,7 Milliarden Yen zurück. Aus einem operativen Gewinn von einer Milliarde Yen wurde ein Verlust von 34,6 Milliarden Yen.

Die Sparte "Professional, Device & Solutions" mit dem Diensteistungsgeschäft für Unternehmenskunden, der Halbleiterproduktion und elektronischen Komponenten setzte mit 373 Milliarden Yen knapp 11 Prozent weniger um als vor einem Jahr. Dem entgegen hat unter anderem die Produktion The Smurfs der Filmsparte unter die Arme gegriffen. Sie steigerte ihren Umsatz um 17 Prozent auf 169 Milliarden Yen. Das Album "21" der Sängerin Adele, Beyonces "4" und andere konnten dem Plattenlabel Sony Music nicht zu einer Umsatzsteigerung verhelfen. Die Sparte setzte mit 104 Milliarden Yen 6,6 Prozent weniger um als vor einem Jahr.

Der Umsatz des bisher im Joint Venture mit dem schwedischen Konzern Ericsson geführten Handygeschäfts schrumpfte um 1,1 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Unterm Strich steht weder ein Verlust noch ein Gewinn; 2010 stand Sony Ericsson noch mit 51 Millionen Euro in den schwarzen Zahlen. Vorige Woche wurde bekannt, dass Sony das Unternehmen komplett übernimmt. (anw)