Palms Herbstkollektion

Der Handheld-Hersteller Palm stellt heute zwei neue PDAs namens Z22 und TX vor. Die bisher verwendeten Markennamen Zire für die Consumer-Klasse und Tungsten für die Office-PDAs verschwinden.

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Von
  • Daniel Lüders

Der Handheld-Hersteller Palm stellt heute zwei neue PDAs namens Z22 und TX vor. Die bisher verwendeten Markennamen Zire für die Consumer-Klasse und Tungsten für die Office-PDAs verschwinden, und werden künftig durch ein schlichtes Z oder T ersetzt.

Als erster Palm-PDA -- mit Ausnahme des Festplatten-Handhelds LifeDrive -- funkt der Palm TX sowohl mit Bluetooth 1.1 als auch WLAN 802.11b. Reichlich spät für ein erstes Doppelfunkmodell, wenn man bedenkt, dass beide Drahtlos-Techniken schon vor Jahren im Pocket-PC-Lager zusammen in einem Gerät zu haben waren. Im Innern arbeitet ein XScale-Prozessor mit 312 MHz und greift auf 128 MByte Flash-Speicher zu, von denen allerdings nur 100 MByte zur Verfügung stehen. Der Erweiterungsslot nimmt SD/MMC-Module bis zu einer Kapazität von 2 GByte auf -- löblich, dass Palm diese Speichergrenze erwähnt, denn die meisten Hersteller verschweigen dies, sodass Käufer beim Erwerb von Speicherkarten hoher Kapazität im Dunkeln tappen.

Der Transflektiv-Touchscreen des TX bietet 480 × 320 Pixel und nimmt Graffiti2-Eingaben über ein virtuelles Feld an. Palm legt dem Office-PDA ein gut geschnürtes Zusatzsoftware-Paket bei, bestehend unter anderem aus der Office-Suite Documents2go, dem E-Mail-Client VersaMail, dem MP3-Player Pockettunes und dem Webbrowser Blazer. Mit dem TX synchronisiert erstmals ein Palm von Haus aus auch per ActiveSync mit MS-Exchange-Servern -- nicht zu verwechseln mit der ActiveSync-Desktop-Lösung. Schließt man einen TX an einen Rechner mit vorinstalliertem ActiveSync an, wie es beispielsweise den Pocket PCs beiliegt, tut sich weiterhin nichts. Der Palm TX läuft unter Palm OS 5.4, ist 12,1 cm × 7,8 cm × 1,5 cm groß, wiegt 149 Gramm und soll für 329 Euro angeboten werden. Im Lieferumfang befinden sich USB-Kabel, Netzteil, PDA und Software-CD sowie eine Schutzklappe.

Vom Design her könnte man den wesentlich günstigeren Z22 glatt für einen Apple-PDA halten -- es erinnert doch sehr an einen iPod. Nach Palms Empfehlung soll er nur 119 Euro kosten. Erfahrungsgemäß wird der Straßenpreis wohl die 100-Euro-Grenze unterschreiten, womit der Palm Z22 der erste Farbdisplay-PDA wäre, der für unter 100 Euro zu haben ist. Allerdings bringt er auch den billigsten Farb-Touchscreen mit, den es gibt: Der lahme DSTN-Bildschirm zeigt gerade mal 160 × 160 Punkte bei 12 Bit Farbtiefe an. Erstmals verwendet Palm in einem PDA einen Samsung-ARM-Prozessor mit einer Frequenz von 200 MHz -- immer noch mehr als ausreichend für das genügsame Palm-OS-5.4-System. Die nicht erweiterbaren 32 MByte Flash-Speicher, von denen dem Nutzer nur 20 MByte zur Verfügung stehen, erscheinen auf den ersten Blick recht knapp. Der Z22 kann aber weder MP3-Musik spielen, noch möchte man auf dem langsamen Display Videos schauen. Als reines PIM-Werkzeug wird er deshalb wohl selten unter Speicherknappheit leiden.

Der Z22 hat als Drahtlos-Technik nur IrDA und entbehrt jeglicher moderner Funktechnik. Auch von der Software-Ausstattung gibt sich der günstige PDA wie ein Spartaner: Außer einem Spielchen und den üblichen Palm-PIM-Programmen gibt es kaum Programmbeigaben. Er ist 10,3 cm × 6,8 cm × 1,5 cm groß und wiegt nur 96 Gramm. Der Palm Z22 wird mit Netzteil, USB-Kabel und Software-CD ausgeliefert. Beide PDAs sollen ab sofort im Handel erhältlich sein. (dal)