AMD Bulldozer: Die Fassung AM3+ soll weiterleben

Nach inoffiziellen Informationen will AMD 2012 die Chipsätze 1090FX und 1070 vorstellen und die FM2-Plattform für den Serie-A-Nachfolger Trinity.

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Nach ursprünglicher Planung sollte die erste Generation von Bulldozer-Prozessoren für Desktop-Rechner nur ein Zwischenschritt sein: Der FX (Zambezi) mit Orochi-Mikroarchitektur passt auf Mainboards mit der Fassung AM3+, die sich kaum von AM3-Boards unterscheiden. Insbesondere gibt es fast keine Unterschiede zwischen dem Chipsatz 990FX mit der Southbridge SB950 und der Kombination 890FX/SB850. Die nächste FX-Generation namens Komodo mit Piledriver-Kernen wollte AMD 2012 eigentlich wohl auch auf FM2-Mainboards laufen lassen: Statt der Hypertransport-Anbindung zum Chipsatz war ein integrierter PCI Express Root Complex vorgesehen. Vermutlich war PCI Express 3.0 (PCIe 3.0) geplant, was Intel auch mit der 2012er-Prozessorgeneration Ivy Bridge unterstützen will.

Nun bestätigt die türkische Webseite Donanim Haber unter Berufung auf eine Präsentationsfolie die Spekulationen um eine Fortführung der Fassung AM3+ auch mit Piledriver. AMD will demnach den neuen Chipsatz 1090FX und dessen billigeren Ableger 1070 sowie eine Southbridge namens SB1060 mit USB-3.0-Controller vorstellen. Wie bereits vermutet, würde dabei PCIe 3.0 auf der Strecke bleiben, weil Hypertransport 3.x und eine zweikanalige Speicheranbindung für zwei PCIe-3.0-x16-Ports schlichtweg zu langsam sind: Bei 32 Lanes wären 32 GByte/s nötig. Auch wenn die Fassung AM3+ weiterlebt, ist damit aber nicht unbedingt gesagt, dass kommende Piledriver-FX in allen aktuellen Mainboards laufen. Auch zurzeit gibt es Unsicherheit über die FX-Unterstützung auf älteren Boards, man sollte jedenfalls die CPU-Support-Listen und die Revision des jeweils vorhandenen Board-Typs genau überprüfen. Manchmal ist auch ein BIOS-Update vor dem Einbau eines FX nötig.

Die von Donanim Haber veröffentlichte Präsentationsfolie bestätigt auch, dass der Serie-A-Nachfolger Trinity eine Fassung FM2 verlangt, also vermutlich nicht auf heutigen FM1-Boards für Llano funktioniert. Zu den Chipsätzen A75 (mit USB 3.0 und SATA 6G), A55 (ohne) und dem noch weiter abgespeckten A45 soll demnach noch eine teurere Version Hudson D4 kommen. Die Folie erwähnt auch SSD-Caching als Vorteil für Intel, ohne jedoch auf die Funktion weiter einzugehen. Einige Board-Hersteller planen, SSD-Caching per Windows-Treiber zu ermöglichen, unabhängig vom jeweiligen Chipsatz. (ciw)