NASA: Erster Orion-Testflug Anfang 2014

Die US-Raumfahrtbehörde will im Frühjahr 2014 eine Vorversion des neuen Multi-Purpose Crew Vehicle (MPCV) zu einem ersten unbemannten Testflug ins All schicken. Die russische Konkurrenz Roskosmos steht unterdessen vor einem weiteren herben Rückschlag.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Schnittbild des neuen Multi-Purpose Crew Vehicle (MPCV) der NASA

(Bild: NASA)

Die US-Raumfahrtbehörde NASA drückt aufs Tempo: Im Frühjahr 2014 soll eine Vorversion der neuen Orion-Raumkapsel zu einem ersten unbemannten Testflug ins All starten. Die später für vier Astronauten und eine maximale Reisezeit von 21 Tagen ausgelegte Raumkapsel werde für den "Exploration Flight Test-1" (EFT-1) von Cape Canaveral (Florida) aus starten und die Erde zwei Mal umrunden, bevor sie wieder in die Erdatmosphäre eintreten und schließlich kontrolliert vor der Westküste der USA wassern soll, heißt es bei der NASA. Geplant seien Flughöhen, die man im Rahmen der bemannten Raumfahrt seit 1973 nicht erreicht habe.

Die heute auch als Multi-Purpose Crew Vehicle (MPCV) bezeichnete Orion-Kapsel ist einer der Überreste des sogenannten Constellation-Programms des früheren US-Präsidenten George W. Bush, der Astronauten zum Aufbau einer Basis auf den Mond und irgendwann auch zum Mars schicken wollte. Sein Nachfolger Barack Obama stellte die Constellation-Finanzierung aber kurz nach Amtsantritt ein und beerdigte Bushs Pläne einer Mondkolonisierung. Da die USA seit der Stilllegung der Space-Shuttle-Flotte über keine eigenen Mittel zum Transport von Menschen ins All verfügen, sollen die bereits für das Crew Exploration Vehicle (CEV) aus dem Constellation-Programm entwickelten Technologien nun so weit wie möglich für das MPCV genutzt werden.

Die Zeit bis zum ersten regulären Start einer Orion-Kapsel, der voraussichtlich im Jahr 2017 erfolgen wird, wollen die USA vor allem durch Mitflüge bei der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos überbrücken. Doch dieser droht gerade ein weiterer herber Rückschlag: Eine 120 Millionen Euro teure Sonde, die eigentlich zum Mars-Mond Phobos fliegen und Gesteinsproben zur Erde zurückbringen sollte, hängt seit Tagen in einer Erdumlaufbahn fest, weil die Triebwerke der Sonde nicht anspringen. Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti soll am späten Donnerstagabend ein weiterer Rettungsversuch gestartet werden. Die Erfolgsaussichten schätzen Experten allerdings für gering ein. (pmz)