Raumfähre Discovery erfolgreich ins All gestartet
Beim dritten Anlauf klappte es endlich: Um 20:38 Uhr MESZ hob das Prestige-Objekt der NASA erfolgreich von Cape Canaveral Richtung Weltraum ab. Mit an Bord ist der deutsche Astronaut Thomas Reiter.
Die US-Raumfähre "Discovery" ist am heutigen Dienstag um 20:38 Uhr MESZ im dritten Anlauf erfolgreich vom Weltraumzentrum Cape Canaveral (Florida) ins All gestartet. Ziel ist die Internationale Raumstation (ISS), die die Erde in einer Höhe von rund 350 Kilometern umkreist. An Bord des Shuttle befinden sich insgesamt sieben Besatzungsmitglieder, darunter der deutsche Astronaut Thomas Reiter. Die ersten beiden Startvorbereitungen am Samstag und Sonntag mussten wegen aufziehender Gewitter abgebrochen werden.
Den dritten Countdown hatte die NASA trotz erneuter Probleme mit der Schaumstoff-Isolierung am äußeren Treibstofftank durchgezogen. Im Jahr 2003 war die Schwesterfähre "Columbia" wegen eines abgerissenen Schaumstoffstücks beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinandergebrochen. Alle sieben Besatzungsmitglieder – darunter ein israelischer Astronaut – kamen damals ums Leben. Der STS-121-Flug der "Discovery" soll zwölf Tage dauern. Verläuft alles nach Plan, sind für 2006 noch zwei weitere Starts geplant.
Thomas Reiter soll für mindestens ein halbes Jahr als Vertreter der europäischen Weltraumagentur ESA an Bord der ISS bleiben. Für den 48-jährigen ausgebildeten Jet-Piloten ist es bereits der zweite längere Aufenthalt im All: Von Anfang September 1995 bis Ende Februar 1996 war der gebürtige Frankfurter (Main) Mitglied der 20. Langzeitbesatzung der russischen Raumstation MIR und verbrachte insgesamt 179 Tage im Weltraum. Reiter war der erste deutsche Raumfahrer, der einen Weltraumausstieg unternahm. (pmz)