Kräftiges Plus im Online-Weihnachtsgeschäft erwartet
4,2 Milliarden Euro werden im deutschen Online-Handel voraussichtlich im diesjährigen Weihnachtsgeschäft umgesetzt. Amazon präsentierte derweil seine Verkaufshitliste.
Bei Amazon wie auch bei anderen Online-Händlern klingeln die Kassen. Nach Angaben des Bundesverbandes des deutschen Versandhandels (bvh) wird der Umsatz in diesem Jahr im Online-Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember bei 4,2 Milliarden Euro liegen, ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie eine Sprecherin am Dienstag in Berlin sagte.
Im gesamten Online- und Versandhandelsgeschäft (auch Katalog- und TV-Shopping) werde in dieser Weihnachtssaison ein Umsatz von 6,4 Milliarden Euro erwartet. "Das Weihnachtsgeschäft ist mit Abstand die wichtigste Zeit im Online-Versandhandel und bringt 20 Prozent des Jahresumsatzes", sagte Sprecherin Christin Schmidt. Vorige Woche zeichnete sich in den USA ab, dass auch im dortigen Online-Vorweihnachtsgeschäft mit einem Plus zu rechnen ist.
Amazon gibt zwar keine aktuellen Umsatzzahlen bekannt, nannte aber am Dienstag in Bad Hersfeld, wo eines des größten Amazon-Versandzentren in Europa steht, seine Verkaufshitliste. Bei den gedruckten Büchern steht der Fantasy-Titel "Eragon – Das Erbe der Macht" ganz oben. In der Kategorie Musik hat das Album "21" von Adele die Nase vorn. Bei den DVDs am häufigsten verkauft wurde bislang "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" (Teil 2). "Adobe Photoshop Elements 10" wurde aus dem Bereich Software am meisten bestellt und im Elektronik-Shop Amazons neuer Kindle eReader. Oben auf der Wunsch- und Geschenkliste zu Weihnachten stünden auch Uhren, Schmuck und Parfüms.
Im Weihnachtsgeschäft 2010 war bei Amazon in Deutschland der 13. Dezember der Spitzentag: Kunden bestellten dort mehr als 2,1 Millionen Produkte. 2009 waren am Spitzentag 1,7 Millionen Produkte verkauft worden. Weltweit wurden am Top-Verkaufstag 2010, dem 29. November, mehr als 13,7 Millionen Artikel verkauft. Für seine sechs deutschen Logistikzentren suchte Amazon schon im Sommer zusätzlich zu den tausenden Mitarbeitern in diesem Jahr rund 10.000 Saison-Helfer ein. Im November geriet Amazon in die Kritik, weil das Unternehmen Mitarbeiter, die aus der Arbeitslosigkeit kommen, im Vorweihnachtsgeschäft anfangs zwei Wochen lang unbezahlt probearbeiten lasse. Innerhalb dieser Zeit erhielten die Mitarbeiter Leistungen von der Arbeitslosenversicherung beziehungsweise vom Jobcenter. (mit Material von dpa) / (anw)