Mit menschlichen "Guides" gegen Suchmaschinen-Spam

Internet-Gründer Calacanis kämpft gegen die "virtuelle Umweltverschmutzung".

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Jason Calacanis, amerikanischer Internet-Seriengründer und zuletzt für das erfolgreiche Blogger-Netzwerk "Weblogs, Inc." verantwortlich, hat einen Traum: Er will die "virtuelle Umweltverschmutzung" in den Suchmaschinen beenden. Damit gemeint sind die vielfach vorkommenden Affiliate-Links und Spam-Seiten, die insbesondere bei populären Suchbegriffen Google und seine Konkurrenten verstopfen.

Dazu belebt Calacanis die alte Idee vom Web-Katalog neu: Menschliche "Guides" sollen als Kuratoren für das Internet dienen und die besten Seiten für die 10.000 populärsten Suchbegriffe unter einer Oberfläche vereinen. Herauskommen ist dabei ein Dienst namens Mahalo mit knapp 20 Mitarbeitern. Dort kommt man seit dem Alpha-Start Anfang Juni laut eigenen Angaben gut voran: 4000 der wichtigsten Suchbegriffe in englischer Sprache will man bereits mit den besten Sites befüttert haben. Im Gegensatz zu den Web-Katalogen von Yahoo, Netscape & Co. in den Anfangstagen des Web verwendet man Elemente des "Mitmach-Internet": Nutzer von Mahalo sollen Suchergebnisse bewerten, selbst die besten Seiten vorschlagen und der Redaktion so als Kontrollinstanz dienen – ein Konzept, das offensichtlich Ideen der seit einiger Zeit fast schon wie Pilze aus dem Boden schießenden "Social-Bookmarking-Dienste" aufgreift.

Mahalo wartet mit einem langen Atem auf: Gründer Calacanis will sich mindestens fünf Jahre Zeit nehmen, das Angebot aufzubauen. Unter den Investoren sind große Namen: Neben dem ehemaligen Google- und Yahoo-Fiancier Sequoia, für den Calacanis auch arbeitet, sind PayPal-Gründer Elon Musk und der Medienkonzern News Corporation eingestiegen. Selbst aus Deutschland ist ein Investor dabei: Hubert Burda Media hält eine kleine Beteiligung.

Das Technologie-Magazin Technology Review online analysiert die Marktchancen von Mahalo:

(bsc)