Swisscom schreibt Milliardenbetrag auf Fastweb ab

Die Entwicklung der italienischen Wirtschaft trifft den Schweizer Netzbetreiber empflindlich: Abschreibungen auf die Tochter Fastweb werden das Ergebnis mit fast einer Milliarde belasten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Tom Sperlich

Die schwierige Wirtschaftslage in Italien sowie die steigenden Zinsen verdüstern den Ausblick der italienischen Swisscom-Tochter Fastweb. Die Muttergesellschaft muss nun einen Milliardenbetrag auf den Wert der Tochter abschreiben: 2007 hatte Swisscom Italiens führenden Provider für 4,6 Milliarden Euro übernommen. Wie die Swisscom am Mittwoch mitteilte, mussten die Schweizer eine Wertberichtigung vornehmen und führen die Beteiligung nun mit einem Nettobuchwert von 2,9 Milliarden Euro.

Die Abschreibung wird den Reingewinn von Swisscom im Jahresabschluss für 2011 um 1,2 Milliarden Franken (970 Millionen Euro) reduzieren, heißt es weiter. Angesichts der schlechten Geschäfte bei Fastweb plant Swisscom nun Kosten einzusparen. In den nächsten zwei Jahren soll das Mailänder Unternehmen 120 Millionen Euro einsparen. Dazu sollen auch Arbeitsplätze abgebaut werden. "

"Der Kaufpreis für Fastweb im Jahr 2007 war aus damaliger Sicht angemessen", betont das Unternehmen. Doch Swisscom-Chef Carsten Schloter räumte ein, dass man Fastweb kein Schnäppchen war: "Wir haben aus heutiger Sicht mit Wissen um die Wirtschaftskrise eindeutig zu viel bezahlt". Allerdings habe sich der Gang der italienischen Wirtschaft seitdem stark verschlechtert. Hohe Staatsverschuldung, schwaches Wirtschaftswachstum, steigende Arbeitslosigkeit und politische Unsicherheit in Italien seien Risikofaktoren, die den Unternehmenswert beeinträchtigt hätten. (vbr)