Rettungsaktion für Reiseplattform Couchsurfing.com erfolgreich

Die einem Festplattencrash zum Opfer gefallene nicht-kommerzielle Reiseplattform Couchsurfing.com ist wieder online, nachdem der größte Teil der Daten gerettet werden konnte.

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Die Ende Juni aufgrund technischer Probleme abgestürzte Reiseplattform Couchsurfing.com ist wieder verfügbar. Ein Festplattendefekt in Kombination mit einer unzulänglichen Backup-Prozedur hatte die Community plötzlich zum Stillstand gebracht. Zahlreiche Reisende strandeten daraufhin in fremden Gefilden und konnten dort nicht auf die Kontaktdaten ihrer Gastgeber zurückgreifen. Viele wechselten daraufhin zur ähnlichen Site Hospitalityclub.org. Couchsurfing-Gründer Casey Fenton sah sein über 90.000 Mitglieder zählendes Non-Profit-Projekt bereits am Ende. Über 2.000 Unterstützungsangebote aus aller Welt und die Hilfe professioneller Datenforensiker brachten jedoch eine Wende.

Innerhalb weniger Tage versammelten sich gut 20 tatkräftige Mitglieder im kanadischen Montreal und arbeiteten gemeinsam mit Usern in aller Welt an der Wiederherstellung der Daten. Auf dem zum System gehörenden Chatserver wurden Kopien der Login-Daten gefunden, auf einem europäischen Cache-Server die meisten Fotos. Im Server-Cache stöberte das Team obendrein jene rund 25.000 Profile auf, deren Nutzer sich in den zwölf Stunden vor dem Crash eingeloggt hatten. Zehn Tage nach dem Daten-GAU ging Couchsurfing 2.0 online. Rund 87.000 von gut 90.000 Profilen konnten wieder hergestellt werden.

Die Community erholt sich offenbar langsam von dem Schock. Schon innerhalb der ersten Stunden wurden abenteuerlustige Reisende wieder mit hilfsbereiten Privatpersonen zusammengeführt, die auf freiwilliger Basis kostenlos eine Stadtführung, ein gemeinsames Abendessen oder gar eine Übernachtungsmöglichkeit ("Couch Surfing") bieten. Fenton möchte den Neustart zum Anlass für eine Weiterentwicklung des Projekts nehmen. An einer besseren technischen Gestaltung samt verlässlicheren Backups wird bereits gearbeitet. In welche Richtung es inhaltlich gehen könnte, soll nun online diskutiert werden. (Daniel AJ Sokolov) / (uma)