Wenig Fortschritte bei Intels Smartphone-Plattform

Das MIT hat Intels Prototypen eines Smartphones und eines Tablets mit Medfield-Prozessor kurz getestet. Allzuviele Erkenntnisse haben sie dabei nicht gewonnen, vor allem fehlen noch zwei wichtige Elemente für Intels Aufholjagd auf ARM.

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Die vom MIT herausgegebene US-Ausgabe der Zeitschrift Technology Review hat die unter Android laufenden Prototypen eines Smartphones und eines Tablets mit Intel-Prozessoren aus der SoC-Serie Medfield getestet. Die Prototypen hatte Intel erstmals im September auf dem IDF gezeigt, und seitdem hat sich offenbar wenig getan: Laut TR lief das Smartphone noch unter Android 2, nur das Tablet unter dem Anfang des Monats verkündeten Port von Android 4 auf x86. Besonders stabil lief das Tablet jedoch offensichtlich nicht, es taugte nur für einen "limited trial". Größtes Problem dürfte aber sein, dass Intel noch keine potenziellen Kunden nennen konnte.

Prototypen hatte Intel auch schon von Vorgänger-Plattformen des Medfield gezeigt, etwa auf der Computex 2010: Dort lief ein Android 2 auf einem Smartphone mit Moorestown (Atom Z600), doch weder von Aava, dem Hersteller des Prototypen, noch von einem anderen Smartphone-Hersteller, kam ein Seriengerät auf den Markt. Dabei machte der Prototyp damals einen durchaus guten Eindruck, und jeder konnte damit herumspielen.

So weit scheint Intel jetzt noch nicht zu sein, denn der Test der TR umfasste keine Benchmarks, zudem sind keine Screenshots zu sehen. FullHD-Videos liefen ruckelfrei und Browsen ginge schnell, berichtete die TR. Die Kamera könne im Burstmodus pro Sekunde zehn Fotos in 8-MP-Auflösung schießen, weil Medfield eine spezielle Bildbearbeitungseinheit des Anfang 2011 zugekauften Videospezialisten Silicon Hive habe. Das alles sieht bisher nicht so aus, als könne Intel das bei der Neuordnung der Mobilsparte bekräftige Versprechen einlösen, erste Seriengeräte der Medfield-Smartphones bald auszuliefern. (jow)