US-Regulierer gibt Startschuss zur Eroberung des "weißen Raums"

Mit der Genehmigung der FCC für eine Datenbank und einen Breitband-Sender kann die kommerzielle Erschließung der TV-Frequenzen für Breitbanddienste beginnen.

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Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat ersten Anwendungen für Frequenzen der sogenannten "White Spaces" ihren Segen erteilt. Damit kann die kommerzielle Erschließung des ehemals ausschließlich von TV-Sendern genutzten Spektrums für Mobilfunk und Internetanbindungen beginnen. Die FCC hatte die entsprechende Nutzung der Frequenzen im Mai 2008 beschlossen.

"White Spaces" ist bisher brach liegendes Spektrum zwischen digitalen Fernsehkanälen, das nun genutzt werden soll, um den zunehmenden Frequenzhunger der Telekommunikationsbranche zu stillen. Die Frequenzen sollen vor allem dafür verwendet werden, breitbandige Internetzugänge in die Gegenden der USA zu bringen, in denen bisher weder Kabel noch DSL erhältlich ist. Die Technik ist umstritten: Vor der Entscheidung der FCC hatten sich die Befürworter aus Internet- und Telekommunikationsbranche eine heftige Auseinandersetzung mit der TV-Lobby geliefert.

Um Störungen der benachbarten Fernsehausstrahlung zu vermeiden, müssen die entsprechenden Geräte jeweils freie Kanäle identifizieren. Am Donnerstag gab die FCC grünes Licht für eine kommerzielle White-Space-Datenbank, bei der Geräte freie Frequenzen abfragen können. Darüber hinaus erhielt ein Breitband-Sendeeinheit des Herstellers Koos Technical, der in White-Space-Geräte verbaut werden kann, das FCC-Siegel.

Das Verfahren wird derzeit auch in Großbritannien getestet. Ein Konsortium um Microsoft und namhafte Fernsehsender erprobt die Breitbandversorgung auf TV-Frequenzen im britischen Cambridge. Hierzulande hat die Politik das im Zuge der Digitalisierung freiwerdende TV-Spektrum auch von störenden Nebennutzern geräumt und als "Digitale Dividende" unter den vier Mobilfunknetzbetreibern versteigert. (vbr)