Freenet: Zurückhaltende Reaktion auf Mobilcom-Fusionspläne
Die Mobilcom AG hat ihre Absicht erklärt, mit dem Tochterunternehmen Freenet.de AG zu verschmelzen. Der Freenet-Vorstand ließ anschließend nur verlauten, man werde Gespräche "mit offenem Ausgang" aufnehmen.
Nachdem der Mobilfunk-Service-Provider Mobilcom seine Absicht erklärt hat, mit seinem Tochterunternehmen freenet.de AG zu verschmelzen, reagierte Freenet eher zurückhaltend und kündigte an, man wolle diesbezüglich Gespräche "mit offenem Ausgang" aufnehmen.
Am gestrigen Freitag hatte die Mobilcom AG am Firmensitz in Büdelsdorf erklärt, es sei eine Verschmelzung beider Unternehmen zu einer neuen Gesellschaft vorgesehen. Ein solcher Schritt eröffne die Möglichkeit, Synergien zu nutzen, und verspreche zusätzliche Ertragspotenziale. Die aus einer Fusion hervorgehende neue Gesellschaft wäre neben der Deutschen Telekom der einzige Komplettanbieter von Festnetz-, Internet- und Mobilfunkleistungen im deutschen Telekommunikationsmarkt. Hinzu kommt, dass Mobilcom als Reseller bereits Verträge aller vier deutschen Mobilfunknetze anbietet.
Die freenet.de AG war 1998 als Mobilcom-Tochter für Internet-Providerdienste gegründet worden. Nach dem Börsengang von Freenet blieb Mobilcom größter Anteilseigner. Im Zuge des Scheiterns der ehrgeizigen UMTS-Pläne stellte das Mutterunternehmen sich als Mobilfunk-Serviceprovider neu auf und veräußerte sein Festnetzgeschäft an die in Hamburg ansässige Tochter.
Zur geplanten Verschmelzung hieß es bei Mobilcom, ein vorgeschaltetes Barangebot an die Freenet-Aktionäre oder ein Erwerb von Aktien der Hamburger sei nicht notwendig. Derzeit hält Mobilcom 50,4 Prozent der Freenet-Anteile. Der Mobilcom-Vorstand kündigte an, die Freenet-Führung "kurzfristig" zu Gesprächen über die Fusionspläne einzuladen. Beide Unternehmen würden jeweils eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragen, die ein Umtauschverhältnis zwischen beiden Aktien ermitteln solle. Zudem werde ein gerichtlich bestellter Verschmelzungsprüfer ein Auge darauf haben. Danach, so Mobilcom, will man den Hauptversammlungen beider Gesellschaften die notwendigen Beschlüsse zur Zustimmung vorlegen.
Gleichzeitig versprach Mobilcom seinen Aktionären eine Dividende in Höhe von 0,25 Euro je Aktie, was einer Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Über den Jahresabschluss 2004 wird das Unternehmen in der Bilanzpressekonferenz am kommenden Dienstag, 8. März, berichten.
Aus Hamburg kam erst am Abend eine Reaktion auf die Mobilcom-Erklärung, und die fiel bemerkenswert knapp und zurückhaltend aus: Was die Fusionspläne anginge, so habe der Vorstand der freenet.de AG beschlossen, mit der Mobilcom AG diesbezügliche Gespräche aufzunehmen, deren Ausgang aber offen sei.
(dpa) / (psz)