Mobilcom gibt UMTS-Lizenz zurück

Anfang August hatte die Regulierungsbehörde bereits entschieden, Mobilcom bekomme bei einer eventuellen Rückgabe der UMTS-Lizenz keine Erstattung der Gebühren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das Mobilfunkunternehmen Mobilcom will seine Lizenz für die Mobilfunktechnik UMTS an die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) zurückgeben. Das hätten Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, teilte Mobilcom am heutigen Dienstag mit. Anfang August hatte die RegTP entschieden, Mobilcom bekomme bei einer eventuellen Rückgabe der Lizenz keine Erstattung der Gebühren -- damals hatte der Mobilfunkdienstleister noch an eine Klage gegen diese Entscheidung gedacht. Angebote, die Mobilcom-Lizenz zu übernehmen, waren von keinem der anderen Mobilfunkanbieter in Deutschland wahrgenommen worden.

Damit sei Mobilcom frei, als Service-Provider auch UMTS-Dienste anzubieten und an dem entstehenden Markt teilzuhaben. Mit der Lizenz wäre dies nicht möglich gewesen, da Lizenzinhaber nicht zugleich Service-Provider sein dürfen, hieß es laut dpa bei Mobilcom. Über weitere Schritte hätten die Gremien noch nicht entschieden; mögliche Ansprüche gegenüber der RegTP würden geprüft.

Mobilcom hatte mit Unterstützung des Partnerunternehmens France Telecom für die Lizenz mehr als 8,4 Milliarden Euro bezahlt und unter der Führung der Unternehmensgründers Gerhard Schmid mit dem Aufbau eines UMTS-Netzes begonnen. Nach heftigem Streit, der das Unternehmen im vergangenen Jahr an den Rand des Abgrunds führte, stieg Mobilcom aus dem UMTS-Projekt wieder aus und trennte sich von Schmid. Die Kosten sind weitgehend bei France Telecom hängen geblieben. Die bereits installierten Teile der UMTS-Infrastruktur übernahm E-Plus von Mobilcom. (jk)