Deutsche Technik für französische Landstraßen-Maut

2013 werden in Frankreich rund 14.000 Kilometer Landstraße für LKW ab 3,5 Tonnen mautpflichtig. Die Kontrollbrücken für das System kommen aus Deutschland – ein Millionenauftrag.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Wiesbadener Firma Vitronic hat vom französischen Elektronikkonzern Thales den Auftrag bekommen, mehr als 170 Kontrollbrücken für die Erfassung der LKW-Maut auf Landstraßen zu installieren. Die Mautbrücken sind eine Weiterentwicklung der Brücken, die im deutschen Autobahnmautsystem zum Einsatz kommen. Nach Angaben des Unternehmens beläuft sich der Auftrag auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

2013 werden in Frankreich rund 14.000 Kilometer Landstraße für LKW ab 3,5 Tonnen mautpflichtig. Die französische Regierung erhofft sich von dieser Maßnahme jährliche Einnahmen von 1,5 Milliarden Euro. Im Unterschied zur LKW-Maut für 9000 Autobahnkilometer, bei denen die DSRC-Funktechnologie eingesetzt wird, hat sich bei der Landstraßenmaut in der Ausschreibung eine Technik durchgesetzt, die auf der Positionsbestimmung per Satellit und Abrechnung über eine On-Board-Unit (OBU) beruht.

Von der Landstraßenmaut sind rund 600.000 französische LKW betroffen sowie bis zu 300.000 ausländische Fahrzeuge. Für die Fahrzeuge werden je nach Gewicht und Schadstoffklasse unterschiedliche Mauttarife fällig. Durchschnittlich müssen 0,12 Euro pro Kilometer gezahlt werden. Die Landstraßenmaut soll noch in diesem Jahr probeweise im Elsass für LKW ab 12 Tonnen eingeführt werden, weil zahlreiche LKW nach Einführung der deutschen LKW-Maut elsässische Streckenabschnitte benutzen. Der landesweite Start der Maut ist für Mitte 2013 geplant. (vbr)